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Im Garten ist derzeit wirklich nicht viel zu tun: ein bisschen Schnee von den Pflanzen kehren, Vogelfutter nachfüllen und vom Frühling träumen. Wie gut, dass es auch viele Pflanzen gibt, die im Haus wachsen. Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima und lockern die harte Struktur unserer eckigen Räume. Damit man mit den Pflanzen im Haus Freude hat, gilt es einiges zu bedenken:
Das Wichtigste ist das Licht! Wir haben eine ganz andere Lichtwahrnehmung als unsere Pflanzen. Mit dem Luxmeter (ein kleines, kostengünstiges Gerät) kann man Lux, die Beleuchtungsstärke, messen und exakt die Pflanzen auswählen, die mit dem vorhandenen Licht zufrieden sind. Es gibt viele pflegeleichte Zimmerpflanzen: Grünlilien, die große Familie der Philodendren, Elefantenfuß oder Dieffenbachien machen kaum Arbeit, wenig Mist und wachsen üppig.
Für alle Zimmerpflanzen (Ausnahme: Kakteen und Orchideen) empfehle ich eine Umstellung von Erd- zu Seramis-Kultur. Dabei wird vom alten Erdballen ein wenig Substrat entfernt, das gut durchwurzelte Erdreich bleibt aber dran. Die Pflanzen werden mit dem ziegelroten Seramis-Substrat direkt in den Übertopf gepflanzt. Der große Vorteil: einmal pro Woche Wasser auffüllen genügt! Die Pflanzen können sich aus dem Wasserspeicher des Ziegelsubstrats nehmen, so viel sie brauchen. Bei jedem Gießvorgang wird Seramis-Dünger beigegeben, denn Pflanzen brauchen Nahrung. Zum Seramis-System gibt es Feuchtigkeitsmesser, aber die sind ungenau und kurzlebig. Ein kurzer Griff ins Substrat ist da ratsamer. Der Vorteil der Seramis-Kultur ist, dass man nie wieder umtopfen muss. Pflanzen bauen das Wurzelsystem nur aus, um nach Nahrung zu suchen und können dabei förmlich aus den Töpfen quellen. Ist genug Nährstoff vorhanden, kann man sie viele Jahre in kleinen Töpfen halten. Bei den Töpfen ist es wichtig, wasserfeste Qualität zu wählen. Sie sind als Töpfe für Hydrokultur gekennzeichnet und ein bisschen teurer. Normal glasierte Übertöpfe können mit der Zeit durch feine Risse Feuchtigkeit abgeben und dann leidet – oft unbemerkt – die Standfläche darunter.
Warum lässt man die Pflanzen nicht einfach in Blumenerde? Ganz einfach: weil Erde im Topf kein Bodenleben vorweisen kann. Niemand lockert und durchlüftet unbemerkt die Erde. Die Grundlagen der Bodenpflege im Garten gelten nicht für Zimmerpflanzen. Sie müssen immer mit flüssigem Mineraldünger ernährt werden. Wenn der Wasser-Luft-Haushalt im Topf nicht passt, entsteht Fäulnis an den Wurzeln und Trauermücken siedeln sich an. Selbst gute Blumenerde verbraucht sich schnell. Deshalb müsste man Pflanzen in Erdkultur jährlich umtopfen und das ist bei großen Pflanzen mühsam.
Falls ich Sie jetzt auf den Geschmack gebracht habe und Sie schon im Geiste Ihre Wohnräume bepflanzen: Vorsicht beim Pflanzenkauf im Winter! Schon ein kurzer Transport durch frostige Luft kann schwere Schäden verursachen, die man aber nicht gleich sieht. Deshalb sollte man erst ab fünf bis acht Grad Celsius Pflanzen transportieren.
Ich wünsche Ihnen eine gemütliche Zeit im Haus!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner