Der Obmann des Nahversorger-Vereins Franz Hlavka und seine Frau Karin setzen sich dafür ein, dass das Geschäft in Edlitz bleibt
Foto: Rehberger

So wichtig die Nahversorgung in einem Ort ist, so schwierig gestaltet sich oft die Umsetzung zwischen Mitbewerb, Kostendruck und begrenztem Platzangebot. Das hat nun auch das Geschäft in Edlitz zu spüren bekommen. Derzeit wird an einer kompletten Neuaufstellung gearbeitet.

Mitte Februar erhielten die Bürger von Edlitz und Thomasberg eine Einladung zur außerordentlichen Generalversammlung des Vereins „Unser G’schäft im Edlitztal“, der den „Nah & Frisch“-Laden in Edlitz betreibt. Thema: die Vorstellung eines Sanierungskonzepts bei ansonsten drohender Einstellung des Geschäftsbetriebs. 

Entsprechend groß war das Interesse der Bevölkerung, als Vereinsobmann Franz Hlavka im Gasthaus Grüner Baum Bilanz zog. Und die sieht alles andere als rosig aus, zumindest seit einigen Monaten. Umsatzeinbußen von ca. zehn Prozent bei gleichzeitig gestiegenen Kosten um ebenfalls zehn Prozent reichten aus, dass der Betrieb seit Oktober rote Zahlen schreibt. Dabei hat im Sommer 2023 alles so gut angefangen, denn bereits wenige Monate später erzielte der Nahversorger ein positives Ergebnis. Mit dem Vereinskonzept erhoffte man sich eine gewisse Kundenbindung der Ortsbevölkerung, die Schule gegenüber sorgte für regelmäßige „Jausenkundschaft“. Der Verein beschäftigte mehrere Mitarbeiterinnen und Hlavka als Vereinsobmann kümmerte sich um das Drumherum. 

Sanierungskonzept und Neuaufstellung

In den letzten Monaten ist das Konzept aber nicht mehr aufgegangen, ab Oktober 2024 verschlechterte sich das Ergebnis und nach einer genauen Analyse der Zahlen stellte Hlavka fest: „So geht es nicht weiter“. Daraufhin berief er eine Besprechung des Vereinsvorstands ein. 

Viele Gespräche mit Vereinsmitgliedern und Kunden später machte sich Hlavka an die Umsetzung eines Sanierungskonzepts, denn er ist überzeugt vom Weitermachen: „Wenn wir keinen Nahversorger im Ort haben, was bleibt dann noch?“ Das Sanierungskonzept besteht aus vier Punkten, die nun abgearbeitet wurden und werden. An erster Stelle steht, dass anstelle des Vereinskonzepts wieder ein privater Betreiber den Betrieb übernehmen soll, weil die Personalkosten für einen Verein zu hoch seien.  

Als neuer Kaufmann will Hlavka selbst gemeinsam mit seiner Frau Karin fungieren, die bereits jetzt im Geschäft arbeitet. Zusätzlich soll es auch weiterhin einen Unterstützungsverein geben, der auch wieder für Kundenbindung sorgen soll. Von den Vereinsmitgliedern wurde der Vorschlag einstimmig angenommen und für eine Fortführung gestimmt. 

Bleiben noch zwei Punkte auf der Liste des Sanierungskonzepts: Gespräche mit der Bank und der Firma Kastner (Nah & Frisch). Letztere haben bereits ihre Unterstützung erklärt, das Interesse an einer Fortführung ist groß. Das Gespräch mit der Bank findet demnächst (nach Redaktionsschluss) statt. Die nächste Generalversammlung ist für Ende März geplant. Dann ist fix, ob es mit dem Nahversorger weitergehen kann und ob es in diesem Fall neue Schwerpunkte geben wird, vor allem im Hinblick auf regionale Produkte oder flexiblere Öffnungszeiten.