Markus Schöberl (Katzelsdorf), Stephan Ernst (Vizebürgermeister Katzelsdorf), Michael Nistl (Bürgermeister Katzelsdorf), Bernhard Karnthaler (Bürgermeister Lanzenkirchen und Kassier der Energiegemeinschaft), Wolfgang Nemeth (Katzelsdorf), Sabina Doria (Obfrau Energiegemeinschaft) und Manfred Bürger (Obfrau Stellvertreter); rechts: Um an der Energiegemeinschaft teilzuhaben, braucht man selbst keine Photovoltaikanlage / Fotos: Gemeinde Lanzenkirchen, Bürger; Grafik: Das Einzugsgebiet der Energiegemeinschaft

Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschäftigt die Gemeinde Lanzenkirchen seit Jahren. 2023 gründete sich daher die Energiegemeinschaft Lanzenkirchen-Katzelsdorf rund um Obfrau Sabine Doria – und der Verein wächst stetig.

Manfred Bürger ist stellvertretender Obmann der Energiegemeinschaft Lanzenkirchen Katzelsdorf. Der studierte Elektrotechniker weiß, was die Menschen bewegt, wenn es um erneuerbare Energien und um seinen Verein geht. „Die Leute wollen wissen, was es kostet. Muss ich meinen Anbieter kündigen, wenn ich teilnehme? Und: Brauche ich eine Photovoltaikanlage?“ Wer sich der Energiegemeinschaft anschließt, kann entweder als Erzeuger oder als Verbraucher teilnehmen. „Wer eine Photovoltaikanlage hat, kann überschüssigen Strom zu einem attraktiven Preis verkaufen. Gleichzeitig erhalten Verbraucher günstigere Tarife als am regulären Markt“, erklärt Bürger. Also nein, eine Photovoltaikanlage braucht man keine, um Teil des Vereins zu werden und auch den bestehenden Anbieter kündigt man nicht. 

Wertschöpfung für Region

Das Einzugsgebiet der Energiegemeinschaft Lanzenkirchen zieht sich bis Wiener Neustadt. Attraktiv ist das Angebot laut Bürger vor allem, weil mit einem derzeitigen Preis von rund 13,2Cent pro Kilowattstunde und einer Einsparung bei den Netzgebühren die Energiekosten im Rahmen gehalten werden könnten. 

Neben dem finanziellen Vorteil habe die Energiegemeinschaft aber auch eine starke soziale und ökologische Komponente, meint Bürger, denn nicht nur der produzierte Strom bleibe in der Region, sondern auch die Wertschöpfung fließe direkt zwischen den Mitgliedern. „Man weiß genau, woher die Energie kommt – ähnlich wie regionale Produkte beim Bauernladen um die Ecke“.  2023 betrug die regionale Wertschöpfung durch die Energiegemeinschaft rund 50.000 Euro. Hochrechnungen zufolge könnte dieser Wert in Zukunft das Zehnfache erreichen. Mittlerweile gibt es bereits über 230 Zählpunkte in der Gemeinschaft – Tendenz steigend. 

Infos gibt es unter: 
energiegemeinschaften.ezn.at/lanzenkirchen