Fotos: Egerer
Gleich mehrere historisch interessante Wegpunkte begleiten uns auf dieser Wanderung: Schon bei der Anfahrt passieren wir die „Nepomukkapelle“ bei der Leithabrücke in Katzelsdorf. Es handelt sich um eine Wegkapelle aus dem Jahre 1730, die im Barockstil erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht.
Eichbüchlkapelle
Schon auf unserem Wanderweg entdecken wir linker Hand der Straße die Kapelle im Ortsteil Eichbüchl, oberhalb des Feuerwehrhauses. Sie ist ebenfalls dem Heiligen Nepomuk geweiht, dem Schutzpatron der Brücken, weshalb es nicht weiter verwunderlich ist, dass es in der Nähe ein Brückerl übers Bacherl gibt. Die Kapelle wurde vermutlich 1726 erbaut. Ursprünglich war vor dem Glockenstuhl mit einer geschweiften Blendfassade auch ein hölzerner Vorbau vorhanden. Links und rechts sehen wir noch Franz von Assisi und den Heiligen Antonius. Das Grundstück, auf dem die Kapelle steht, gehörte ursprünglich zum Schloss, heute ist die Gemeinde Grundeigentümer.
Schloss Eichbüchl
Nachdem wir auf unserer Wanderung beim Restaurant „Kupferdachl“ vorbeigekommen und hundert Meter weiter spaziert sind und die tolle Aussicht auf die Berge genossen haben, entdecken wir links von uns das Schloss Eichbüchl, welches wie ein Schneewittchenschloss anmutet. Wahrscheinlich ist es in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut worden. Es wechselte ziemlich oft den oder die Besitzer. Im Jahr 1906 erwarben erstmals Bürgerliche das schlichte Schloss. Sie ließen es komplett im Stil des 19. Jahrhunderts, im sogenannten „Zuckerbäckerstil“ umgestalten.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte darin ein Scheinwerferzug der deutschen Wehrmacht seinen Gefechtsstand eingerichtet. Nach dem Krieg wurde hier 1945 österreichische Geschichte geschrieben. Dr. Karl Renner wurde von der russischen Besatzung von Gloggnitz über Hochwolkersdorf nach Eichbüchl gebracht. Dort sollte er den Entwurf für die Proklamation der Wiedererrichtung der Republik Österreich verfassen.
Seit 2011 ist das Schloss im Besitz der Familie Burghart.
Einige Zeit war das Schloss auch Drehort der ORF-Serie „Wir sind Kaiser“.
Grenzsteine
Nicht als Denkmal, sondern als Orientierungs- und Vermessungspunkte hat Maria Theresia in ihrer Verwaltungsreform den ersten Grenzkataster, die Theresianische Fassion, eingeführt. Etliche solcher alter, historischer Grenzsteine findet man im Wald an den Hängen der Rosalia, die damals die Grenze zwischen Österreich und Ungarn bildete. Man muss dafür nicht einmal den Wanderweg verlassen. Auf dem alten Grenzweg, beim Mitterriegel und beim Gespitzten Riegel, kann man sie entdecken. Die Jahreszahlen sind meist recht gut zu lesen, bei den Symbolen kann man nur vermuten.
Einer dieser Grenzsteine stammt aus dem Jahr 1739 mit einer symbolischen „4“ und einem stilisierten „M“. In der Nähe finden sich ähnlich gestaltete Steine. Die arabische Vier kann mit ziemlicher Sicherheit als ein einen Kreuzsegen gebendes Symbol betrachtet werden, die Bedeutung des „M“ konnte nicht geklärt werden.