Claudia Adrigan-Lang ist Lehrerin an der HAK und demnächst Schulleiterin ihrer eigenen Schule / Foto: Adrigan-Lang
Ab September gibt es eine neue Privatschule in Wiener Neustadt. „Vivet“ startet zunächst als Ganztags-Volksschule mit 34 Kindern und hat das große Ziel, den Wissensdurst der Kinder zu erhalten und auszubauen.
Claudia Adrigan-Lang ist Lehrerin an der HAK in Wiener Neustadt, Mutter von zwei Kindern und bezeichnet sich selbst als „Pädagogin aus Leidenschaft“. Schon seit der Geburt ihrer eigenen Kinder hat sie darüber nachgedacht, wie Lernen in einer anderen Form funktionieren kann. „Dieser Wissensdurst, mit dem alle Kinder ausgestattet sind, ist im Kindergarten noch da und mit der Schule hört das dann plötzlich auf. Ich habe mir also überlegt, wie es gelingen kann, diesen Wissensdurst zu erhalten. Wie man einen Nährboden schaffen kann, damit Lernen interessant bleibt“, so Adrigan-Lang. Dafür hat sie sich verschiedene pädagogische Ansätze angesehen und sich die Frage gestellt, wie man es schaffen kann, Leistung und Lernfreude in Einklang zu bringen. Und dann entschied sie sich, ihre eigene Schule zu gründen. „Die Gründung einer Schule ist ein langer, steiniger Weg. Es gibt genaue Auflagen von der Bildungsdirektion, baurechtliche Vorgaben vom Land, man muss genaue Schulstatuten erarbeiten und es braucht einen Verein als Schulerhalter“, erinnert sich die Pädagogin mit einem Schmunzeln an die Anfänge. Aber sie ließ sich von der Bürokratie nicht an ihrem Traum hindern und so kann sie im September mit „Vivet“ durchstarten.
Module und Experten
Die Schule befindet sich in einem dreistöckigen Gebäude und nimmt vorerst eine Etage ein. Unterrichtet wird in Form einer Ganztags-Volksschule in Modulen und in Kleingruppen. Immer wieder gibt es fächer-, aber auch klassenübergreifenden Unterricht. „So können die Kleineren von den Größeren lernen und die Größeren können ihr Wissen vertiefen“, so Adrigan-Lang. Daneben gibt es aber auch „klassische“ Unterrichtseinheiten, viel Bewegung und den Input von Experten. Neben zwei Volksschullehrerinnen und einem Studenten der Primärpädagogik gibt es einen Spezialisten für Dyskalkulie und Legasthenie und einen Bewegungs- und Motorik-Experten. Zusätzlich holt sie sich Expertise von außerhalb, etwa von Kollegen der HAK, aber auch von einer Kinderbuch-Autorin oder einem Mathematiker, die für Workshops an die Schule kommen. „Alle Experten haben einen pädagogischen Hintergrund. Wichtig ist mir, den klassischen Unterricht mit anderen Elementen zu verbinden“, so die Schulgründerin. Gestartet wird mit 34 Kindern im September, die Anmeldung ist noch bis Ende Juli möglich. Läuft alles nach Plan, dann ist auch ein Ausbau um eine Gymnasium-Unterstufe angedacht.