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Die ersten richtigen Sonnentage nach einer langen, kühlen, sehr oft nassen Zeit haben richtig gutgetan und schüren die Vorfreude auf den Sommer. Die Blütenstauden blühen mit den Rosen um die Wette und die Blütensträucher zeigen ihre Farben in ihrer ganzen Pracht! Es ist eine Zeit, um zu genießen, und eine Zeit, um den Garten entspannt zu bewohnen. Aber einiges ist trotzdem zu tun:
Die zweite Rasendüngung mit einem guten organischen Langzeitdünger sollte in den nächsten zwei Wochen ausgebracht werden. Der Boden muss sich mit Nährstoffen anreichern und unsere Helfer – die Bodenorganismen – brauchen Futter. Der Rasen wächst jetzt nicht mehr ganz so wild und hat die meiste Pflege hinter sich – jetzt dürfen wir uns einfach am satten Grün erfreuen. Wenn es richtig heiß wird, ist es klüger, den Rasen ein wenig länger zu belassen. So spendet er sich sozusagen selber Schatten und verbraucht weniger Wasser.
Im Gemüsegarten wächst alles gut vor sich hin. Tomaten werden ausgegeizt (man entfernt die Seitentriebe, die aus den Blattachseln kommen), Kletterbohnen schlingen sich hurtig auf ihre Rankhilfen und es gibt in den meisten Gärten Salat in Hülle und Fülle. Man sollte aber nicht vergessen, rechtzeitig kleine Mengen frischer Jungpflanzen nachzusetzen.
Die Kohlweißlings-Schmetterlinge fliegen wieder! So hübsch die kleinen weißen Falter anzusehen sind – ihre gelben Eiablagen an der Blattunterseite der Kohlgewächse bzw. die sich daraus entwickelnden Raupen verursachen Kahlfraß und können sogar größere Pflanzen zum Absterben bringen. Am besten sucht man die Pflanzen regelmäßig ab und entfernt die Eigelege bevor sie zu gefräßigen Raupen werden.
Alle Beete sollten jetzt gut gemulcht sein. Das spart jede Menge Gießwasser, verhindert eine zu starke Verunkrautung und schützt den fruchtbaren Boden vor Starkregen.
Erdbeeren locken in den Beerengarten und die ersten Ribisel und Stachelbeeren reifen. Nach der Ernte können alte (dunkle) Triebe knapp über dem Boden entfernt werden. Eine kleine Gabe von gut verrottetem Kompost unterstützt den Neuaustrieb. Beerensträucher kann man auch mit groben Hackschnitzeln mulchen. Als ausgesprochene Flachwurzler haben sie mit Bodenbearbeitung wenig Freude.
In den Schwimm- und Gartenteichen wachsen die Fadenalgen derzeit besonders gut. Am besten entfernt man sie mechanisch: Sie lassen sich gut auf Stöcken aufrollen oder mit den Händen sanft abfischen. Algen sind ein natürlicher Bestandteil jeden Teiches. Fischt man sie ab, entfernt man auch Nährstoff (Phosphor). Wo es geht, sollte man einige Fadenalgennester im Teich belassen: Libellen brauchen diese grünen Polster, um ihre Gelege zu platzieren. Dort, wo man die Fadenalgen nicht haben möchte, sollte man sie rechtzeitig entfernen, ehe sie sich an Steinen und Kieseln festkrallen.
Ich wünsche Ihnen in dieser schönen Jahreszeit aber auch viel Ruhe und Entspannung im Garten – sei es im Liegestuhl, in der Hängematte oder wieder in geselliger Runde! Genießen wir unsere Gärten! Dafür haben wir sie ja schließlich angelegt!
Herzlichst,
Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner