Julia Grundtner zeigt den Kindern, dass man mit Rasierschaum nicht nur toll malen, sondern auch ganz viel spüren kann / Foto: Nicole Schneeberger
Die gebürtige Hollenthonerin Julia Grundtner arbeitet mit Kindern daran, dass sie sich richtig spüren lernen – vereinfacht ausgedrückt. Sensorisch-integrative Mototherapie nennt man das – ein Angebot, das in der Region relativ neu ist.
„Seit jeher sind mir die Bedürfnisse von Kindern aller Altersgruppen ein besonders großes Anliegen. Jedes Kind ist ein einzigartiges Individuum und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Deshalb ist es meine Herzensangelegenheit, sie ganzheitlich wahrzunehmen, sie mit ihren Schwächen und Stärken zu fördern und sie vor allem in ihrer gesamten Persönlichkeit zu unterstützen und zu begleiten“, erklärt Grundtner ihre Mission. Der gelernten Kindergartenpädagogin war schon während ihrer Ausbildung klar, dass sie sich zusätzlich spezialisieren will. So kam sie schließlich auf die Motopädagogik, ein Gruppenangebot, das Kindergartenkinder in ihrer Entwicklung begleitet. Aber auch diese Spezialisierung ging ihr nicht weit genug. „Mir fehlte einfach das Hintergrundwissen. Etwa bei der Frage: Warum stolpert das Kind dauernd über seine eigenen Füße’“, so Grundtner. Schließlich hat sie an der Donauuniversität Krems das Studienfach Mototherapie entdeckt, mit dem man auch Einzelangebote, zugeschnitten auf das jeweilige Kind, entwickeln kann. Zunächst wollte sich die Pädagogin damit ein zweites Standbein schaffen, „also habe ich das neben meiner Tätigkeit im Kindergarten parallel gemacht. Irgendwann wurde es aber zu viel und so habe ich mich letztes Jahr im September entschieden, mich selbstständig zu machen“, erinnert sich die Therapeutin. Nun ist ihre Mission, die Mototherapie bekannter zu machen sowie Kinder zu fördern und zu unterstützen, etwa in Kindergärten und Schulen. In der Steiermark ist sie bereits im Einsatz. Mittlerweile nutzt sie auch die Räumlichkeiten in der Yogarena in Katzelsdorf für ihre Einzelstunden.
„Da die Mototherapie noch so neu ist, wird sie noch nicht von den Krankenkassen bezahlt“, so Grundtner.
Und was genau macht sie nun mit den Kindern? „Die Sensorisch-integrative Mototherapie ist ein Bewegungs- und Wahrnehmungstraining. Eine gute Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegung sind die Basis für Aufmerksamkeit, Sprache, Lernen, Verhalten, Lesen, Schreiben und Rechnen“, so Grundtner. Sie arbeitet mit den Kindern unter anderem bei Problemen in der Grob- und Feinmotorik, Verhaltensauffälligkeiten, Schulschwierigkeiten oder Entwicklungsverzögerungen. Dabei wird ganz viel gespürt, um sich selber besser wahrzunehmen.