Zahlreiche Gratulanten kamen in „Das GrimmenStein“ zum Tag der offenen Tür, darunter auch LAbg. Hermann Hauer, Pfarrer Ulrich Dambeck und Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner Fritz / Fotos Gemeinde Grimmenstein

Eine Zeit lang war aus der regionalen Gastro-Szene laufend von Schließungen zu hören. Einige Gemeinden standen plötzlich ohne kulinarischen Treffpunkt da. In der Buckligen Welt gibt es seit Kurzem drei neue Angebote, dank motivierter Gastronomen und engagierter Gemeinden. Wir haben nachgefragt, wie der Gastro-Neustart in Grimmenstein, Hochneukirchen-Gschaidt und Edlitz gelungen ist.

Das Dorfgasthaus ist mehr als nur ein Ort für Speis und Trank. Hier trifft man sich zum Plaudern und zum Diskutieren, hier finden Familienfeiern und Feste statt. Es ist der zentrale Treffpunkt in einem Ort. Und doch wird es immer schwieriger, die Infrastruktur eines klassischen Wirtshauses aufrechtzuerhalten. „Alles, was das öffentliche Leben in einer Gemeinde ausmacht, müssen wir als Gemeinden mittlerweile auch finanziell unterstützen. Ob Kinderbetreuung, Greißler oder eben Gastronomie – die Anforderungen an eine Gemeinde stellen uns natürlich vor große Herausforderungen. Daher macht es uns besonders stolz, dass es uns gelungen ist, zwei junge, engagierte Wirte für Grimmenstein gefunden zu haben“, so Bgm. Engelbert Pichler. 

Nach dem Aus für das Gasthaus Tanzler und dem Komplettumbau der bestehenden Gebäude ist die Gemeinde in Vorleistung gegangen und hat die Infrastruktur für einen Gastronomiebetrieb finanziert. Mit Marc Fedyna und Maximilian Sokol hat man zwei junge Pächter gefunden, die seit Ende letzten Jahres für das kulinarische Wohl der Gäste sorgen und Platz für Veranstaltungen bieten.

In der Nachbargemeinde Edlitz schloss letztes Jahr mit dem Grünen Baum die letzte Gastronomie-Einrichtung der Gemeinde. Allerdings nur für wenige Wochen, denn die Gemeinde Thomasberg, der das Haus gehört, setzte alles daran, neue Pächter zu finden. Mit Erfolg. Im Dezember eröffnete das Gasthaus inklusive Festsaal als „Grüner Baum Gasthaus und Taverne“ bereits wieder ihre Pforten. „Wir sind schon fast verdurstet“, meinte Thomasbergs Bgm. Engelbert Ringhofer mit einem Schmunzeln am Eröffnungstag und wünschte Georgios Drougkas und seiner Frau Anastasia Agorastou viel Erfolg mit ihrer neuen Aufgabe. Der Edlitzer Bürgermeister Manfred Schuh bedankte sich bei der Nachbargemeinde, die alles unternommen habe, um die kulinarische Nahversorgung sicherzustellen.

Im Dezember konnte auch das Gasthaus Grüner Baum in Edlitz neu durchstarten, wozu Bgm. Manfred Schuh und Bgm. Engelbert Ringhofer gratulierten. / Foto: Rehberger

s’Hutwisch

In Hochneukirchen ging man einen anderen Weg. Die Gemeinde investierte in die Modernisierung des Gebäudes, das in ihrem Besitz ist, dann wurde eine Genossenschaft gegründet, die nun das s’Hutwisch betreibt. Mit Bernhard Heiss hat man einen erfahrenen Wirten gefunden, der nun bei der Genossenschaft angestellt ist.  Er war nach Jahren in 5-Sterne-Häusern auf der Suche nach etwas mehr „Bodenhaftung“ wie er meint – und wurde in der Buckligen Welt fündig. „Wir sind sehr stolz auf unseren neuen Gastro-Betrieb und freuen uns, dass das s’Hutwisch vom ersten Tag an toll angenommen wurde“, so Bgm. Thomas
Heissenberger, der auch Obmann der Genossenschaft ist. 

Der gastronomische Neustart scheint in alle drei Fällen jedenfalls geglückt. Nun bleibt zu hoffen, dass der Anfangs-Erfolg lange erhalten bleibt.

Das „s’Hutwisch“ in Hochneukirchen-Gschaidt (v.li.): Gerald Reindl, Cornelia Schuh, Carina Binder, Lukas Edelhofer, Elisabeth Kager, Karl Heinz Reindl, Walter Wagner, Servicemitarbeiter Dietmar Jeroucic, Bgm. Thomas Heissenberger, Küchenchef-Stv. Andrea Treidt, Küchenchef Helmut Spiess und Gastgeber Bernhard Heiss / Foto: Reinhard Lackner