Das Grundgerüst steht, nun fehlen noch die Teleskope: Martin Wukowich vom Verein Darth Science bei der Sternwarte in Wiesmath
Fotos: Rehberger (2), Wukowich (2)
Noch ist nicht viel mehr als ein unscheinbarer Bau zu sehen, doch wenn alles nach Plan läuft, dann kann man von Wiesmath aus bald in die unendlichen Weiten des Weltalls schauen. Der Verein Darth Science rund um Martin Wukowich ist derzeit mit der Errichtung einer Sternwarte beschäftigt, die vor allem Kindern und Jugendlichen die Faszination der Astronomie näherbringen soll.
Ein kleiner zweistöckiger Betonbau, ein grauer Container und ein strahlend weißer Kasten. Viel mehr ist noch nicht zu sehen und doch soll man von hier aus bald bis weit ins Universum schauen können. Hier, das ist auf einem Feld in Wiesmath, ein Stück außerhalb des Ortes, wo die Gemeinde dem Verein gegen eine kleine Pacht ein Stück Grund zur Verfügung gestellt hat. „Ich habe mit Bürgermeister Erich Rasner über die Idee einer Sternwarte gesprochen und er hat uns dabei gleich sehr unterstützt“, so Martin Wukowich. Wichtig war ein Standort mit wenig Lichtverschmutzung, mit freier Sicht Richtung Süden und im Idealfall über 800 Meter gelegen, um oberhalb der Nebenzone zu sein. Ein solcher Standort war in Wiesmath schnell gefunden und durch den benachbarten Mobilfunkmast auch gleich mit Strom ausgestattet – beste Bedingungen also für den Bau einer Sternwarte.
Darth Science
Der Idee selbst gingen aber einige Aktivitäten voraus. Martin Wukowich ist Lehrer an der HTL in Wiener Neustadt. Ihm ist es wichtig, Kinder für die MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu begeistern. Zusammen mit ein paar Gleichgesinnten gründete er vor sechs Jahren den Verein Darth Science, der seinen Sitz an der HTL hat. Unter dem Motto „Nicht ausprobieren!!!“ wurden Kurse und Workshops angeboten, in denen Kindern anhand gefährlicher, aber dadurch umso beeindruckenderer Experimente die Welt der Wissenschaft nähergebracht wurde.
Nach einigen Vorträgen und Aktivitäten hatte der Verein schließlich 2.000 Euro in der Kasse und beschloss, ein Teleskop anzukaufen. „Ich habe mich ein halbes Jahr lang intensiv damit beschäftigt und herumprobiert und dann habe ich mich bei der Sternwarte am Brentenriegel im Mittelburgenland eingemietet, um Schulen die Welt der Astronomie näherzubringen“, erinnert sich Wukowich. In der Coronazeit sei schließlich die Idee entstanden, eine eigene Sternwarte zu bauen. Nach einer ersten finanziellen Schätzung wurde um eine Förderung angesucht und es wurde die Zusage erteilt. Nach dem Gespräch mit dem Wiesmather Bürgermeister war der Gemeinderat am Zug und das Grundstück musste umgewidmet werden.
Sponsorensuche
In der Zwischenzeit machte sich der Verein auf Sponsorensuche. „Wir haben am Anfang mit 20.000 bis 30.000 Euro kalkuliert, sind von Kollegen aber schnell eines Besseren belehrt worden. 170.000 Euro stecken in dem Bau und der Ausstattung der neuen Sternwarte“, so Wukowich. Doch dem Verein ist es gelungen, diese stolze Summe aufzustellen. Alles, was man für die Sternwarte braucht, von den insgesamt zwei Kuppeln bis zu diversen Teleskopen in unterschiedlichen Größen, ist vorhanden und wartet auf ihre Installation. Für die letzten Außen-Arbeiten, aber auch für die finanzielle Absicherung beim laufenden Betrieb ist Darth Science nun auf der Suche nach Unterstützern, die sich über verschiedene Pakete am Erfolg der ersten Sternwarte der Buckligen Welt beteiligen können.
Sobald die letzten Arbeiten finanziert und abgeschlossen sind, kann die Sternwarte eröffnet werden. Dazu soll es dann spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche und insbesondere an Schulen geben, die das Thema Astronomie so praxisnah in den Unterricht einbauen können. Und wenn das Wetter passt, dann kann man auf bis zu 60 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien schauen. Zur Verdeutlichung: Das Licht, das man von dieser Galaxie aus sieht, hat sich zu einer Zeit auf die Reise gemacht, als auf der Erde noch Dinosaurier unterwegs waren.
Alle Infos zu den Aktivitäten und Unterstützungsmöglichkeiten unter: darth.science
Bilder, wie hier zu sehen, sollen Kinder und Jugendliche für das Thema Astronomie begeistern / Fotos: Wukowich (2)