Foto: Egerer
„Wie zwei Holzfäller nicht nach Hause kommen“
Man erzählt sich, dass in den Wäldern von Frohsdorf eine geheimnisvolle Pflanze wachse, die niemand kannte und nie jemand hatte blühen sehen, aber alle wussten um ihre Wirkung. Wenn Menschen auf sie traten, verirrten sie sich und fanden nicht heim. So erging es auch zwei Holzfällern, die den ganzen Tag im Wald sägten und arbeiteten. Als sie schließlich in der Dämmerung heimgehen wollten, fanden sie den Weg nicht mehr, obwohl sie doch in Frohsdorf zu Hause waren und die Gegend gut kannten. Erschöpft sanken sie schließlich zu Boden und schliefen ein. Am nächsten Morgen entdeckten sie, dass sie immer um die gleichen Bäume im Kreis gelaufen waren, obwohl die Häuser nur einen Steinwurf entfernt lagen.
„Ein bekehrter Sünder“
In Frohsdorf gab es einen argen Sünder, der den Sonntag nicht ehrte, sich betrank, immer auf Gott schimpfte, kurz, dem nichts und niemand heilig war. An einem Karfreitag hatte er es wieder allzu arg getrieben, bevor er schließlich abends betrunken heimging. Plötzlich hörte er hinter sich ein Geräusch und bemerkte einen Schatten. Er beschleunigte seine Schritte, schloss die Tür hinter sich ab und legte sich sofort ins Bett. Da sah er eine dunkle Gestalt mit glühenden Augen stehen, die immer näher kam. Schon konnte er den schwefeligen Geruch wahrnehmen. „Mein Gott, der Teufel kommt mich holen“, flüsterte er, hob die Hand und bekreuzigte sich. Augenblicklich verschwand die Gestalt. Der Bursche war von diesem Moment an wieder ein ordentlicher Christenmensch.
„Der verschwundene Soldat“
Während des Krieges marschierte eine Kompanie von Aspang nach Wien. Sie machte Rast bei Ofenbach und schlug dort ihre Zelte auf. Einer der Soldaten wurde der „rote Lenz“ genannt, da er rote Haare hatte. Dieser prahlte am Lagerfeuer mit seinen Taten und dass er sich vor nichts und niemand fürchte. Da wollten ihn die Kameraden auf die Probe stellen. Er sollte zum Kirchlein hinaufgehen und in finsterer Nacht seinen Namen mit Kreide auf die Kirchenmauer schreiben. Gesagt, getan. Als es Mitternacht schlug, lachten die anderen und meinten: „Jetzt wird dem Lenz wohl die Kreide aus der Hand gefallen sein.“ Doch die Stunden vergingen und der Lenz kam nicht zurück. Da hielten die anderen Ausschau, fanden aber nur die zittrige Kreideschrift an der Kirchenmauer. Der Lenz tauchte nie wieder auf.
Wer auch die anderen Sagen kennenlernen möchte, kann diese Stationen in Lanzenkirchen direkt besuchen. Nur die fünfte Station „Wie man mit dem Teufel Karten spielt“ befindet sich in der Melberleiten, wofür man nach dem Ortsende von Ofenbach noch fünf Kilometer eben auf einer Forststraße marschieren muss. Den Plan für den Sagenweg findet man im Internet oder auf der Gemeinde.