Alfred Zens (Landesgesundheitsagentur), Ojan Assadian (Ärztlicher Leiter LK Wiener Neustadt), Bürgermeister Klaus Schneeberger und DPU-Direktor Robert Wagner präsentierten die Pläne am City Campus Wiener Neustadt. / Foto: Schwendenwein
Die Danube Private University (DPU) will ab Oktober einen Masterstudiengang für Humanmedizin in Wiener Neustadt anbieten. Die Krankenhäuser Wiener Neustadt, Neunkirchen und Hochegg werden damit zu Universitätskliniken.
Wiener Neustadt bekommt eine vierte Hochschule. 360 Medizinstudenten der DPU sollen ab 1. Oktober ihre Ausbildung am Standort des „City Campus“ der FH Wiener Neustadt beginnen. Die DPU erhielt erst jüngst die Akkreditierung für diesen Schritt. Bisher hatte sie in Krems ein Bachelorstudium der Humanmedizin angeboten, der klinische Partner für ein Masterstudium hatte aber gefehlt. Mit einer Zusage der Landesgesundheitsagentur (LGA) konnte die DPU dieses Problem lösen. Das Bachelorstudium bleibt in Krems, der Master kommt nun in die Region. Denn nicht nur das Krankenhaus Wiener Neustadt, sondern auch die Standorte Neunkirchen und Hochegg werden zu Universitätskliniken, erklärte LGA-Vorstand Alfred Zens bei einer Pressekonferenz in Wiener Neustadt.
Ojan Assadian, der Ärztliche Leiter des Landesklinikums Wiener Neustadt, verweist in diesem Zusammenhang auch auf die demografischen Veränderungen. „Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einer Vervierfachung der 80- bis 85-Jährigen in der Region“, erklärt der Mediziner. Alleine deshalb sei es wichtig, Personal in der Region auszubilden. Laut DPU-Direktor Robert Wagner sieht eines der Ausbildungsmodule daher auch ein verpflichtendes Praktikum bei einem Landarzt vor.
Er schätzt, dass es in Zukunft 250 Absolventen beider Studiengänge pro Jahr geben wird, die in den niederösterreichischen Krankenhäusern tätig werden können. Für ihre Ausbildung will die DPU am City Campus Wiener Neustadt ein Simulationszentrum einrichten; im Technologie- und Forschungszentrum in der Nova City forscht die Universität bereits.
Wer an der DPU studieren will, muss allerdings tief in die Tasche greifen, oder auf ein Stipendium hoffen. 14.000 Euro kostet ein Semester an der Privatuniversität. Studierende, die sich dazu verpflichten, nach der Ausbildung mindestens fünf Jahre als Arzt in Niederösterreich tätig zu sein, können ein Stipendium erhalten. Für sie übernimmt die DPU die vollen Ausbildungskosten. 20 solcher Stipendien werden vergeben. Im Moment, meint Wagner, gebe es ungefähr 150 Bewerbungen dafür. Er rechnet insgesamt mit bis zu 300 Interessenten.