Feierten die Entwicklungen in Bad Erlach: Standortleiter Norbert Braunstorfer, Geschäftsführerin Karin Weißenböck, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Viktoria Magenschab, Franz Buchleitner und Christina Petz (Moorheilbad Harbach und Lebens.Med Zentrum Bad Erlach)
Fotos: Schwendenwein (3)

Seit zehn Jahren werden in Bad Erlach Menschen mit einer Krebsdiagnose bei ihren Therapiezielen begleitet. Für die Mitarbeiter bedeutet das, auch mit herausfordernden Lebensgeschichten konfrontiert zu sein. Das Lebens.Med Zentrum übernimmt damit nicht nur als Rehabilitationszentrum, sondern auch als Arbeitgeber Verantwortung. 

Christian Seidl ist Mitarbeiter der ersten Stunde im Lebens.Med-Zentrum Bad Erlach. Als die Gesundheitseinrichtung 2014 errichtet wurde, hat sich der in Schwarzau lebende Physiotherapeut ganz bewusst für den Job in Wohnortnähe entschieden. Damit einhergegangen sind auch einprägsame Erfahrungen. „Unsere Patientinnen und Patienten kommen oft mit sehr schweren Diagnosen. Natürlich gehen einem ihre Geschichten auch nahe“, erzählt er, während er den „Boten“ durch die neuen Therapieräume des Hauses führt. 

Dort, wo die Patienten jetzt in die Pedale der Therapieräder treten, wurde vor wenigen Tagen noch gefeiert. Musikalisch begleitet durch die Band Monito, trafen sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und mehr als 1000 Gäste aus dem öffentlichen Leben, um auf die Entwicklungen des Hauses anzustoßen. 

Moderatorin Kati Bellowitsch führte durch den Festakt und entlockte den Ehrengästen viel Lob auf das einzige stationäre Reha-Zentrum für Krebspatienten in NÖ sowie die Lebens.Med Klinik für Patienten aus dem Landeskllinikum Wiener Neustadt und der Thermenregion. Tenor: Das LMZ Bad Erlach leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung im Land. Zuletzt sind erneut 13 Millionen Euro investiert worden, um in Kooperation mit dem Partnerbetrieb Moorheilbad Harbach den Zubau für eine orthopädische Rehabilitation mit 85 Betten in Bad Erlach zu realisieren.

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Moderatorin Kati Bellowitsch führte durch die Feier; Foto rechts: Auch Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll feierte mit

„Mut machen“

Als Therapieleiter konnte Christian Seidl bei der Entwicklung des Zubaus auch die Bedürfnisse in der Therapie einbringen. Er koordiniert derzeit ein Team aus mehr als 40 Therapeutinnen und Therapeuten unterschiedlicher Disziplinen. 

Wenn die Patienten ankommen, erstellen Medizin, Pflege und Therapie ein individuelles Rehabilitationsprogramm.Wichtig dabei: „Es gibt die typisch onkologische Therapie nicht, da die Betroffenen unterschiedlichste Diagnosen und Beschwerdebilder aufweisen“, betont Seidl. Der Alltag als Therapeut sei daher abwechslungsreich. Die Krebspatientinnen und -patienten, die hierherkommen, wollten zurück in den Alltag bzw. ins Berufsleben finden und steckten sich ganz persönliche Ziele. Die Bandbreite reiche von „wieder mit dem Hund spazieren gehen“ bis „die Kinder aufwachsen sehen“, schildert Seidl. Da gelte es oft Mut zu machen. Manche Geschichten seien allerdings auch belastend. „Wir haben die Möglichkeit der Supervision und können im Team offen darüber sprechen“, meint Seidl. Personalfluktuation lasse sich dennoch nicht immer vermeiden, aber, so Seidl: „Wer einmal in der onkologischen Therapie gearbeitet hat, der kann etwas vorweisen.“ Er selbst könne sich keinen anderen Arbeitsplatz mehr vorstellen. Grund sei auch der Zusammenhalt im Team, das gerade wächst, damit die neuen Herausforderungen in der orthopädischen Reha gut gemeistert werden können. Die ersten orthopädischen Patientinnen und Patienten haben bereits eingecheckt. Seidl ist gespannt, wie sich der neue Bereich entwickeln wird, und meint: „Hier werden wir wieder ganz anderen Lebensgeschichten begegnen.“

Christian Seidl ist seit Anfang an im Team des Lebens.Med Zentrums Bad Erlach. Er sagt: „Ich kann mir heute keinen anderen Arbeitsplatz mehr vorstellen.“ / Foto: Lebens.Med Zentrum Bad Erlach