Foto: Dietmar Schuh, Cover: Edition Keiper
Mit „Luzia – Kindheit zwischen zwei Kriegen“ legt der Hochneukirchner Autor Daniel Stögerer seinen zweiten Roman innerhalb eines Jahres vor. Dafür hat er seine eigene Familiengeschichte ein Stück weit aufgearbeitet, denn das Werk basiert auf dem Leben seiner Urgroßmutter.
Als der „Bote“ vor rund einem Jahr mit Daniel Stögerer über sein Erstlingswerk „So ein Mensch“ gesprochen hat, war noch nicht sicher, wann und ob überhaupt das Buch, an dem er damals gerade gearbeitet hat, erscheinen würde. Und dann musste es plötzlich doch schnell gehen. Der Verlag Edition Keiper, mit dem er schon das letzte Buch herausgebracht hat, zeigte Interesse und wollte das Buch – heuer im Herbst. Der Plan war eigentlich ein anderer. Stögerer hatte sich für ein Literaturstipendium beworben und dieses auch bekommen. Dafür geht es heuer im Sommer nach Meran, wo ihm eine Wohnung zur Verfügung gestellt wird, um zu schreiben. Allerdings nicht das neueste Werk, denn dafür wäre die Zeit zu knapp geworden. „Luzia – Kindheit zwischen zwei Kriegen“ erscheint bereits am 13. September und Stögerer hat sich darin auf Spurensuche in seiner eigenen Familie begeben. Auslöser war ein Gespräch mit seiner Großtante über die „Urli“, die Stögerer als Kind noch gekannt hat. Luzia verbrachte ihre Kindheit bei Zieheltern in Wien während unsicheren Zeiten zwischen den beiden Weltkriegen, bevor sie nach Hochneukirchen zu einer Bauernfamilie geschickt wurde. Immer wieder sucht sie den Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter, die ihr verspricht, sie mit 14 Jahren zu sich zu holen – was jedoch nie passiert. Luzia bleibt schließlich in Hochneukirchen, wo sie später eine Familie gründet. Ihr Urenkel hat nicht nur in der eigenen Familie, sondern auch über die Geschichte der damaligen Zeit recherchiert.
Hoffnung in finsteren Zeiten
Das Ergebnis ist eine berührende Erzählung, teils anhand von Überlieferungen, teils durch fiktive Ereignisse ergänzt – eine Geschichte über ein ungewolltes Kind in einem ungewollten Land, über Hoffnung in finsteren Zeiten und die Suche nach Zugehörigkeit. Einen Bezug zur Region gibt es auch am Cover: Der Grimmensteiner Künstler Michael Trimmel hat Stögerers Vision zu Papier gebracht.
Und was macht er nun in Meran? „Das dritte Buch befindet sich in einer Phase, wo ich noch nicht zu viel verraten möchte. Es wird aber auch auf einer wahren Begebenheit basieren“, so der Autor.