Christa Grosz in ihrem Büro im LK Wiener Neustadt. Sie ist nicht nur hier, sondern auch im LK Hochegg Pflegedirektorin
Foto: LK Wr. Neustadt
Christa Grosz ist Pflegedirektorin für die Landeskliniken Wiener Neustadt und Hochegg. Mit dem „Boten“ sprach sie über die Freude an ihrem Beruf, neue Sichtweisen – und ihren Kraftplatz in der Buckligen Welt.
Christa Grosz sprüht vor Energie, als sie den „Boten“ in ihrem Büro im Landesklinikum Wiener Neustadt begrüßt. Die Pflege liege ihr am Herzen, sagt sie – und das spürt man auch. Das Gespräch geht schnell in die Tiefe: „Es muss dem Management gelingen, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit man ein Leben lang in der Pflege bleiben kann.“
Damit nimmt sie sich auch selbst in die Pflicht. Sie sei bei der Pflegepersonalauswahl früher sehr streng gewesen, weil vor einigen Jahren die Bewerberliste noch lange war. Jetzt wurde sie im positiven Sinne gezwungen den Managementrahmen zu verändern: „Und das sehe ich positiv, da ein modernes Management auf das Umfeld reagieren muss“. erklärt sie. Schließlich gehe es auf beiden Seiten um die Bedürfnisse der Menschen.
Passende Rahmenbedingungen
Mit dem Vorurteil, dass junge Menschen weniger arbeiten wollen, geht die Pflegedirektorin, die selbst zwei Kinder hat, hart ins Gericht. Vielmehr hätten sich die Lebensrealitäten von Familien verändert und die jüngere Generation halte der leistungsorientierten Gesellschaft der Vergangenheit einen Spiegel vor. Sie selbst sei in „einem leistungsorientierten Umfeld“ am Bauernhof aufgewachsen. Alles für ihren Job zu geben, habe sie daher nicht infrage gestellt. „Es ist in meinem Fall gut gegangen, weil mein soziales Umfeld es erlaubt hat“, schildert sie. Inzwischen stehe für sie daher fest: „Wenn die Rahmenbedingungen zu den Bedürfnissen der Menschen passen, sind sie bereit, die volle Leistung zu bringen.“ Die Pflege sei zudem so vielseitig, dass man sich im Laufe eines Berufslebens ständig verändern und weiterentwickeln könne. „Es ist ein Beruf mit Aufstiegsmöglichkeiten“, meint Grosz.
Sie selbst sei dafür das beste Beispiel. Dass die Scheiblingkirchnerin selbst einmal an der Spitze der Pflege im LK Wiener Neustadt stehen würde, sei so nämlich damals nicht absehbar gewesen. „Eigentlich wollte ich Kosmetikerin und Fußpflegerin werden“, erinnert sie sich. Weil aber kein Lehrplatz frei war, wurde sie Ordinationsassistentin in einer Neunkirchner Zahnarztpraxis. Für sie der „richtige Einstieg“, denn: „Da habe ich gemerkt, dass ich wirklich mit Menschen arbeiten will.“ Von Beginn an ist aber auch klar: Christa Grosz sucht die Herausforderung. Ohne zu wissen, was sie wirklich erwartet, sattelte sie in die Pflege um. „Damit haben sich mir tausend Türen aufgetan“, beschreibt Grosz. Heute berät sie gerne auch Interessierte für den Pflegeberuf. Orientierungsgespräche können unter 0676/8585030413 vereinbart werden.
Abseits ihres Berufsalltages trifft man die Scheiblingkirchnerin aber durchaus auch in geselliger Runde an – etwa am Fußballplatz. Sie knüpfe gerne Kontakte und pflege ihre Netzwerke. Trotzdem brauche es ab und zu auch einmal Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Den perfekten Kraftort dafür hat sie sich mit ihrer Familie unmittelbar in der Nähe ihres Elternhauses geschaffen: „Ein Holzhaus ohne Strom. Dort kann ich abschalten.“