Viktoria Kornfeld setzt in ihrem kleinen Studio in Wiesmath Lebensmittel groß in Szene / Fotos: Kornfeld (2), Patrick Habeler

Für die Fotografie konnte sich die Wiesmatherin Viktoria Kornfeld schon immer begeistern. Nach Erfahrungen im Marketing, Kursen und Weiterbildungen hat sie sich schließlich getraut und sich als Food-Fotografin selbstständig gemacht. Mit Erfolg.

Das Löfferl wird zum fünften Mal um ein paar Millimeter verschoben, die Serviette zurechtgerückt und mit dem Licht die richtige Stimmung erzeugt. Der eigentliche Star befindet sich aber im Zentrum der Aufmerksamkeit von Viktoria Kornfeld: Lebensmittel oder Getränke, die sie als Food-Fotografin in Szene setzt. Dabei legt sie einen Perfektionismus an den Tag, von dem sich kürzlich auch die Teilnehmer des Sommercampus an der LFS Warth überzeugen konnten. Unter dem Motto „Food-Fotografie mit dem Smartphone“ zeigte sie, worauf es ankommt. Und für sie bedeutet das eben: echte Detailarbeit. „Ich bin auf einer Landwirtschaft mit Direktvermarktung aufgewachsen, von klein auf habe ich daher die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln gelernt“, so die Wiesmatherin. Ebenfalls von Jugendbeinen an war sie mit der Kamera unterwegs. 

Zum ersten Mal kam sie mit dem Thema Food-Fotografie in Berührung, als sie für das Marketing der Bäckerei Linauer & Wagner tätig war. „Zuerst habe ich das Gebäck zum Fotografen gebracht. Das Linauer-Team hat aber gewusst, dass ich schon immer gerne fotografiert habe und mich schließlich gefragt, ob ich es selber probieren will. Und so ist mein erstes Food-Imagefoto entstanden“, erinnert sich Viktoria Kornfeld. Später hat sie auch für „Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt“ den Ziegenhof Mandl, den Eis Greissler oder die Fleischerei Höller ins rechte Licht gerückt und als selbstständige Fotografin die Produkte der Bäckerei Koll in Szene gesetzt. All das neben ihrer Tätigkeit im Marketing und als Grafikerin. Dann kamen ihre beiden Kinder zur Welt und sie stellte sich die Frage, wo ihre berufliche Reise hingehen soll. Sie entschied sich dafür, sich ganz mit der Food-Fotografie selbstständig zu machen. 

Food-Fotografie als Herzensangelegenheit

„Es wäre sicher leichter gewesen, mich auf Menschen zu konzentrieren, weil das über Mundpropaganda einfacher ist, wenn man beispielsweise Hochzeiten fotografiert. Aber das wäre feig gewesen“, so die Fotografin. Hin und wieder kommen ihr auch Menschen vor die Linse, aber „das, wofür ich brenne, ist die Food-Fotografie“. Und warum? „Brot blinzelt nicht. Spaß beiseite: Es hat mich schon immer entspannt, mich auf die kleinsten Details zu konzentrieren. Das ist es, was bei meiner Arbeit zählt: wie das Produkt arrangiert wird, welche Untergründe man verwendet. Wenn man das Licht nur ein wenig verändert, hat man eine ganz andere Stimmung.“ Ihr Wissen hat sie sich durch einige Kurse und Weiterbildungen und sehr viel Learning by Doing angeeignet. Und ihr Einsatz trägt Früchte. Ihre Kunden kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, dafür hat sie viel Zeit in Marketing investiert, Firmen angeschrieben, ihre Arbeit präsentiert und so für Aufmerksamkeit gesorgt. Wenn dann ein Päckchen aus Berlin in ihrem Studio in Wiesmath landet, dann beginnt die eigentliche Arbeit. Dafür hat sie schon unzählige „Requisiten“ wie Teller, Schüsseln und Besteck angesammelt, die sie beim Einkaufen oder auf Flohmärkten aufspürt. 

Ihr Traum: „Eines Tages auf einer Plakatwand eines meiner Produktfotos eines renommierten österreichischen Unternehmens zu sehen. Und ich glaube, das ist gar nicht so unrealistisch“, so Viktoria Kornfeld.