Obstacle Course Races haben militärischen Ursprung. Auch die Spartan Races, die in 25 Ländern stattfinden. / Fotos: Sportograf.com
Raus aus der Schule und rein in den Gatsch
Markus Simon aus Kirchschlag ist 22 Jahre alt, gelernter Maurer, derzeit Schüler an der HTL Mödling und verbringt seine Freizeit gerne mit Spaziergängen, Kochen und Handwerken. Und er kämpft sich regelmäßig durch diverse Extrem-Hindernisläufe. Wir sprachen mit ihm über seine Motivation, sich durch den Schlamm zu kämpfen.
Bote: Wie sind Sie überhaupt zum Extrem-Hindernislauf gekommen?
Markus Simon: Aufmerksam auf diese Sportart wurde ich vor rund einem Jahr, als ein Freund meinte: „Komm, lass uns das mal probieren.“ Bis dato hatte ich keine Ahnung was es überhaupt mit dieser Sportart auf sich hat, also habe ich mich mal darüber informiert und erkannte schnell, dass es eine neue Herausforderung für mich ist, der ich mich stellen möchte.
Bote: Was war dabei Ihre bisher größte Herausforderung?
Simon: Die größte Herausforderung für mich war, in den Laufsport hineinzukommen. Bis vor einem Jahr habe ich keinerlei Ausdauersport betrieben, und ich fing quasi von Null an. Die weitere Herausforderung ist nicht nur, zügig laufen zu können, zügig Hindernisse zu bewältigen, sondern auch ordentlich Höhenmeter in den Boden zu stampfen, weil bei den Rennen hat man zu 95 Prozent immer mehrere hundert Höhenmeter dabei, bei Rennwochenenden sogar mehrere tausend, und da einen Rhythmus zu finden und den zu halten, erfordert reichlich Training.
Bote: Welche Ziele haben Sie für die kommenden Rennen?
Simon: Ich würde mich als „Ergeizler“ bezeichnen und stecke mir von Haus aus immer sehr hohe Ziele, deswegen ist dieses Jahr mein erstes richtiges Rennjahr mit 40 Rennen in neun verschiedenen Ländern.
Highlight wird die im Juli stattfindende Europameisterschaft in Morzine, Frankreich, wo ich bei drei Rennen an den Start gehen werde. Mein womöglich härtestes Rennen wird im September in der Slowakei stattfinden, der Spartan Race Ultra. Das sind 50+ km mit über 5.500 Höhenmetern. Vorab weiß man aber nie die genaue Kilometeranzahl, sondern hat immer nur Richtwerte, und somit kann es deutlich länger ausfallen, jedoch nie kürzer. Am darauffolgenden Wochenende bin ich dann wieder in Oberndorf in Tirol. Das Rennen ist eines der bekanntesten weltweit und zieht um die 10.000 Starter an.
Bote: Wie trainiert man für diese Extrem-Rennen?
Simon: Ich versuche so oft wie möglich, bei uns im Ort zu trainieren, rund um die Burgruine laufe ich kreuz und quer, auf und ab, damit die Beine auch ein paar Höhenmeter zu spüren bekommen, und anschließend wird im Garten an dem einen oder anderen nachgebauten Hindernis geübt. Gelaufen wird in der Regel zwischen 30 und 60 Kilometer in der Woche. Regelmäßig gehe ich ins SGZ-Aspang, wo ich mich dann aufs Laufband begebe oder mich in der Crossfit Box auspowere. Trainiert wird sechs Tage die Woche mit einem genau vorgeschriebenen Trainingsplan, was teilweise mühsam ist. Meistens habe ich dadurch einen 18-Stunden-Tag, damit Training und Schule unter einen Hut passen.
Bote: Wie können andere, die an dieser Sportart interessiert sind, am besten anfangen?
Simon: Das Beste für den Anfang ist, einmal laufen zu gehen, denn es ist eine Laufveranstaltung, und somit ist das die größte Herausforderung für die meisten Menschen. Wenn man zusätzlich eventuell noch Kraftsport, Freeletics oder Crossfit betreibt, ist dies sicher kein schlechter Ansatz. Bei Interesse kann man mich auch gerne kontaktieren (simon-markus@gmx.at), damit man gemeinsam trainiert. In St.Pölten gibt es außerdem das „Elementics OCR-Training-System“, das erste Trainingsgelände für den OCR-Sport in Österreich, wo unser Verein „union dirtrun.company“ immer zahlreich vertreten ist.