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Tautropfen glitzern auf den Ähren der hohen Ziergräser, der Eisenhut blüht mit den Anemonen um die Wette und an manchen Tagen ziehen Nebelschwaden über die Hügel der Buckligen Welt – der Herbst ist eindeutig da! Im Garten ist jetzt noch einiges zu tun:

Die Ziergräser müssen gebunden werden, am besten zweimal. Sonst kann es passieren, dass sie bei den Herbststürmen aus dem Band schlüpfen. Bei Lampenputzer-Gräsern ist das Binden zwar mühsam, aber wichtig, damit die Mitte der Horste bei der Schneeschmelze nicht faulig wird. Bei Hortensien und Schmetterlingsflieder sollten die Blütenstände abgeschnitten werden, weil sonst Raureif und schwerer Schnee die Stöcke auseinanderbrechen können. Ob man die Staudenbeete abräumt und säubert oder den Insekten und Käfern als Winterquartier anbietet – da scheiden sich die Geister! Ich hab mich für einen Kompromiss entschieden. Rund um den Eingang räume ich die Beete ab. Auch, weil hier viele Blumenzwieberl verlegt sind und beim Frühlingsputz brechen könnten. Im hinteren Teil des Gartens lasse ich die Beete „ausherbsteln“ und unsere kleinsten Gartenbewohner finden ein gutes Winterquartier. 

Dort wird auch alljährlich das Igelhaus aufgebaut: eine alte umgedrehte Holzkiste mit Eingang, die auf einer Steinplatte steht und mit Ästen, Laub und Grasschnitt abgedeckt wird. Gefüllt wird das Häuschen mit etwas Stroh, das meiste tragen die Igel selbst in ihre Behausung. Auch die Futterstellen für Vögel und Eichhörnchen werden jetzt aufgestellt. Sie sollen ja guten Speck anlegen können, bevor es so richtig kalt wird!

Die Pflanzen in Schwimm- und Gartenteichen werden nah am Wasser abgeschnitten. Seerosen und Unterwasserpflanzen sollten ebenfalls auf etwa zehn Zentimeter eingekürzt werden. Organisches Material, das unter der Eisdecke modert, lässt Faulgase entstehen, die den Teichbewohnern und der Wasserqualität ernsthaft schaden. Pumpen und Quellsteine werden gründlich gereinigt und können an warmen Tagen noch laufen, bis der Frost einsetzt. Eisfreihalter aus Styropor sind zwar nicht schön, doch sichern sie in den Wintermonaten einen guten Luftzugang. Auch das ist für die Wasserqualität und die Teichbewohner wichtig.

Im Gemüsegarten ist das meiste abgeerntet. Vogerlsalat, Mangold und Spinat sollten in den kalten Nächten mit einem kleinen Frühbeet oder Schutzvlies abgedeckt werden. Lauch, Kohlsprossen und Grünkohl können noch eine Weile im Beet bleiben und sogar überwintern. Ein stabiler Pflock schützt Grünkohl und Kohlsprossen vor dem Knicken, wenn der erste schwere Schnee fällt. Abgeerntete Beete sollten mit einer dicken Decke aus Laub und Grasschnitt zugedeckt werden. Darüber wird Steinmehl gestreut, das für die Bodenbildung sehr wichtig ist. Bei Beeten, die im nächsten Jahr für Starkzehrer vorgesehen sind, empfiehlt es sich, auch organischen Langzeitdünger in die Mulchschichten einzustreuen.

Noch ist im Garten viel zu tun – gönnen wir uns trotzdem ab und zu einen Spaziergang in der Natur, die im herbstlichen Farbenkleid einfach sagenhaft schön ist!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner

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