Der erste CliA-Staatspreis geht in die Bucklige Welt (v.li.): Miriam Winter, Leader-Manager Florian Kerschbaumer, KLAR-Projektassistentin Cornelia Schuh, KLAR-Manager Rainer Leitner, Klima- und Energiefonds-GF Bernd Vogl und KLAR-Arbeitskreissprecher Franz Rennhofer
Foto: Klima- und Energiefonds
Zum ersten Mal wurde heuer mit dem CliA ein Staatspreis für Klimawandelanpassung verliehen. Gleich bei der Premiere ging der Sieg in der Kategorie „Hochwasser/Starkregen“ in die Region Bucklige Welt-Wechselland für das Projekt Kleinrückhaltebecken.
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf unser aller Leben – das ist mittlerweile unbestritten. Nun sind daher Strategien gefragt, wie man auf diese Auswirkungen – etwa Dürre oder Starkregenereignisse – reagiert. Um innovative Projekte vor den Vorhang zu holen, wurde heuer erstmals der Österreichische Staatspreis für Klimawandelanpassung vom Klimaschutzministerium (BMK) in Kooperation mit dem Klima- und Energiefonds vergeben. Insgesamt zwölf Projekte wurden in den Kategorien „Hochwasser/Starkregen“, „Trockenheit“, „Hitze“ und „Forschung“ ausgezeichnet. Den Sieg in der Kategorie „Hochwasser/Starkregen“ holte sich die Klimawandelanpassungs-Modellregion Bucklige Welt-Wechselland für das Projekt „Bau von Kleinrückhaltebecken“.
Rainer Leitner von der KLAR! Bucklige Welt-Wechselland konnte erst kürzlich den Preis als KLAR!-Manager des Jahres entgegennehmen (der „Bote“ berichtete im August). Gewählt wurde er von seinen Kollegen aus den österreichweit rund 90 KLAR!-Modellregionen. Einige von ihnen kamen bereits im Rahmen von Exkursionen in die Region Bucklige Welt-Wechselland, um sich ebenjenes Best-Practice-Beispiel anzusehen, für das Leitner nun den Staatspreis entgegennehmen konnte.
Kleine Becken – große Wirkung
Das Projekt Kleinrückhaltebecken in den Gemeinden ist so einfach wie wirkungsvoll. Mit Unterstützung der KLAR! Bucklige Welt-Wechselland werden mit natürlichen Materialien wie Holz oder Steinen kleine, einfach umzusetzende Rückhaltebecken gebaut. Oft unbemerkt von der Bevölkerung, etwa mitten im Wald. „Es geht darum, kleinräumige Überschwemmungen und Vermurungen zu verhindern, indem man an gefährdeten Stellen ansetzt. Durch die Topografie der Region, also viele Hügel und Gräben, gibt es viel Potenzial für Materialanschwemmungen und Hangrutschungen. Durch den vermehrten Einsatz von Kleinrückhaltebecken können diese zumindest kleinräumig verringert oder sogar verhindert werden. Das sind im Grunde einfache Maßnahmen, die im Ernstfall einen großen Effekt erzielen können“, so Leitner. Einige dieser Kleinrückhaltebecken wurden in der Region bereits installiert, die den Praxistest mittlerweile bestanden haben. „Vereinzelt kam es etwa heuer oder im letzten Jahr zu kleinräumigen Starkregenereignissen, bei denen diese Kleinrückhaltebecken wirkungsvoll verhindern konnten, dass etwa Straßen überschwemmt werden oder das Wasser bis in bebautes Gebiet vordringt“, so Leitner. Pläne für weitere dieser Becken in der Region sollen bereits nächstes Jahr umgesetzt werden.
Sieger-Projekt
Insgesamt 55 Projekte wurden zur Premiere des CliA-Staatspreises eingereicht und von einer Fachjury im Hinblick auf Wirksamkeit und Wechselwirkungen, Übertragbarkeit und Innovation, Umsetzung und Akzeptanz sowie Flexibilität und Robustheit bewertet. Daraus wurden schließlich Projekte nominiert, die jeweils zur Hälfte von der Fachjury sowie mittels Online-Voting ausgewählt wurden. Die Entscheidung für das Projekt Kleinrückhaltebecken fiel aufgrund des relativ kleinen finanziellen Aufwands, mit dem große Wirkung erzielt wird, wegen der Verwendung von Naturmaterialien und vor allem deshalb, weil es ein Projekt mit großer Vorbildwirkung ist. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro soll nun für weitere Projekte der KLAR! Bucklige Welt-Wechselland Verwendung finden.