51 Jahre Wiesmather Bürgermeister auf einem Bild (v.li.): Roland Weber (11 Jahre), Johann Ernst (9 Jahre), der Jubilar Josef Weber (21 Jahre) und der amtierende Bgm. Erich Rasner (bis jetzt 10 Jahre) mit seinem Vize Hubert Kornfeld bei der Geburtstagsfeier im GH „Zum Stickelberg“
Foto: Rehberger
Mitte Jänner feierte der ehemalige Wiesmather Bürgermeister Josef Weber seinen 90. Geburtstag mit Familie, Freunden und (politischen) Wegbegleitern im Gasthaus „Zum Stickelberg“. Der runde Geburtstag bot auch eine gute Gelegenheit, einen Blick zurückzuwerfen.
Insgesamt 32 Jahre lang stellte sich die Familie Weber in den Dienst der Gemeinde Wiesmath. Von 1974 bis 1995 lenkte Josef Weber die Geschicke der Gemeinde, von 2004 bis 2015 sein Sohn Roland Weber. Mit 21 Jahren ist Josef Weber außerdem der am längsten dienende Bürgermeister der Gemeinde. In seiner Amtszeit konnte er zahlreiche wichtige Projekte umsetzen, deren Bedeutung bis heute zu spüren ist – darunter etwa der Neubau der Volksschule, des Gemeindehauses und der Zahnarztpraxis sowie den Wasserleitungsbau oder den Bau des Brunnens Neumühle. Über zwei Jahrzehnte hat er die Entwicklung von Wiesmath geprägt. Ursprünglich stammte Weber aber aus dem benachbarten Hochwolkersdorf, wo er als eines von fünf Kindern am landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern aufwuchs. Als Sprengelleiter der Jugendgruppe des Landwirtschaftlichen Fortbildungswerks kam Josef Weber schon in jüngeren Jahren in der Region herum und traf dabei auf den Lanzenkirchner Karl Binder, der ihm die Ausbildung am Josefinum Wieselburg nahelegte. Weber, der bis dahin (während des Zweiten Weltkriegs) die achtjährige Volksschule absolviert hatte, wagte den Sprung in die höhere Schule, wo er schließlich 1957 die Matura ablegte. Anschließend startete er seine berufliche Karriere im Raiffeisen Lagerhaus in Wiener Neustadt, das damals bereits eine Filiale in Wiesmath plante. Im Jahr 1959 wurde der Standort mit Weber als Filialleiter eröffnet. Im selben Jahr wurde auch Hochzeit gefeiert. Nach seiner Jugend in Hochwolkersdorf lebte Weber mit seiner Frau zunächst bei seinen Schwiegereltern in Schwarzenbach, wo er auch 20 Jahre lang als Akkordeonspieler bei der Band „Die Schwarzenbacher“ im Einsatz war. Später zog die Familie in eine Dienstwohnung in Wiesmath und begann parallel mit dem Hausbau. Im Jahr 1970 wurde Josef Weber schließlich in den Gemeinderat gewählt und war vier Jahre Vizebürgermeister, bevor er nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers das Amt selbst 21 Jahre innehatte.
„Was mich besonders freut, ist, dass es in meiner Amtszeit nie größere Probleme mit den Gemeindebürgern gab. Es war immer ein gutes Miteinander“, erinnert sich der Jubilar.