Fotos: Linshalm (3), Fuhl (3)
Susanna Linshalm und Elina Panis aus Katzelsdorf sowie Anna Fuhl aus Schwarzenbach sind seit einem halben Jahr als Au-pairs in den USA – ein Kulturaustausch, der ihr gesamtes Leben prägen wird.
Tee aus der Mikrowelle, Gummibärchen zur Jause, Wocheneinkäufe per App: Vieles, das in den USA Alltag ist, kennt man in Österreich nicht. Das mussten Susann Linshalm, Elina Panis und Anna Fuhl gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes in den Staaten lernen. „Der Kulturschock war schon groß“, erzählen die drei unabhängig voneinander und müssen lachen. Nach sechs Monaten haben sie sich mittlerweile gut eingelebt und bringen nun auch ihre eigenen Erfahrungen in ihre Gastfamilien ein.
Dort sind sie so etwas wie „große Schwestern“. Als Au-pairs übernehmen sie unterschiedliche Aufgaben, machen ihren Gastkindern Frühstück, bringen sie zur Schule, holen sie wieder ab, machen mit ihnen Hausübungen und fallweise kochen sie auch für die Familien. Dabei darf es gerne auch etwas sein, das die drei von zu Hause kennen.
Von Vorbildern geprägt
Elina lebt bei einer Familie in der Nähe von Washington, D.C., Anna ganz in ihrer Nähe und Susanna hat es nach New York verschlagen. Alle drei verbindet ihre Herkunft aus der Buckligen Welt. Elina und Susanna sind gemeinsam in Katzelsdorf aufgewachsen. Weil Susannas Mutter einst ebenfalls eine Au-pair-Erfahrung in New Jersey gemacht hat, stand für die Tochter schon früh fest, so etwas auch einmal erleben zu wollen. Nach ihrer Schulzeit am BRG Gröhrmühlgasse setzte sie diesen Wunsch in die Tat um. Direkt nach der Matura verbrachte sie bereits fünf Monate in England bei einer Familie, wo sie drei Kinder betreute. Der Schritt in die USA war für sie nur eine logische Folge. „Elina und ich haben schon als Jugendliche davon geträumt, Au-pairs zu werden“, erzählt sie. Elina besuchte wie Anna die BAfEP in Frohsdorf. Die beiden maturierten im Vorjahr – ein Jahr nach Susanna. Auch Anna hatte in ihrem Heimatort Schwarzenbach Vorbilder, die in ihr den Wunsch nach einem Au-pair-Aufenthalt weckten.
Im Herbst des Vorjahres ging es für die drei mittlerweile 20-Jährigen los. Um ihr Visum zu erlangen, verpflichteten sich die drei dazu, sogenannte College-Kurse zu absolvieren. Das sind Programme im Umfang von 72 Stunden, bei denen sich die Teilnehmer in unterschiedlichsten Gebieten fortbilden können. Susanna hat einen Teil ihrer Kurse bereits absolviert – ein Tanzworkshop inklusive Auftritt im Central Park. Elina und Anna hingegen werden ein Wochenende in Colorado verbringen, wo sie in das Landesinnere eintauchen werden.
Erfahrungen für das Leben
Zur Halbzeit haben die drei bereits zahlreiche Erfahrungen gesammelt. Die Verbesserung der eigenen Social Skills, die Offenheit für andere Lebensrealitäten, aber auch die Wertschätzung für das, was sie in Österreich haben, seien gewachsen. In den verbleibenden sechs Monaten wollen sie vor allem ihre Kontakte in den USA vertiefen, denn auf die jetzt getätigten Erfahrungen wollen sie auch in der Zukunft noch lange zurückgreifen können. Susanna etwa will Englisch-Lehrerin werden, Elina und Anna haben bereits eine pädagogische Berufsausbildung und überlegen, ob sie ihre Kenntnisse weiter in diese Richtung vertiefen. Anna will außerdem weitere Teile der Welt kennenlernen – unter anderem steht Australien auf dem Programm – Erfahrungen, die sie später in die Region zurückbringen will.