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Spätwinter
Dieser Winter beschert uns in den schattigen, höher gelegenen Tälern der Buckligen Welt zauberhafte Winterlandschaften, während in tiefen, sonnigen Lagen schon die Schneeglöckchen ihre zarten Blätter austreiben. Viel gibt es draußen noch nicht zu tun, daher ist es eine gute Zeit, um das Gartenjahr zu planen:
Die Beetpläne für den Gemüsegarten sollten bald fertig sein. Hat man im vergangenen Jahr ein Gartenbuch sorgfältig geführt, ist das schnell gemacht. Wer stolzer Besitzer eines beheizbaren Gewächshauses ist, kann schon mit der Anzucht von Gemüsepflanzen beginnen. Tomaten, Paprika, Chili und die sonnenhungrigen Melanzani können in Schalen mit sandiger Anzuchterde ausgesät werden. Die Aussaat von Gurke und Kürbis hat noch Zeit. Es sei denn, sie dürfen im Gewächshaus bleiben. Wer Boden- oder Hochbeete unter Glas zur Verfügung hat, kann schon mit Spinat- und Vogerlsalatkultur beginnen. Auch Mangold kann man schon aussäen. An sonnigen Tagen hab ich um die Mittagszeit gute 20 °C Lufttemperatur im Gewächshaus – für das erste Frühlingsblattgemüse ist das warm genug!
Auch der Obstbaumschnitt will geplant werden. Die besten Schnitttage für die Bucklige Welt sind heuer in warmen Lagen 27. und 28. Februar, 8. und 9. März sowie 18. und 19. März. In kalten Lagen kann auch am 27. und 28. März noch geschnitten werden. Was immer wieder betont werden muss: Wird ein Obstbaum im Frühling geschnitten, müssen unbedingt im Juni die zahlreichen Wassertriebe entfernt werden, deren Durchtrieb durch die Schnittmaßnahme unvermeidlich ist. Unterlässt man diesen späten Pflegeschnitt, das „Durchputzen“, setzt der Baum zu viel junges Laubholz an und man hat im nächsten Jahr mit einem Wildwuchs an Jahrestrieben zu kämpfen. Die besten Tage für diesen Pflegeschnitt sind heuer 8. und 9. Juni sowie 16. und 17. Juni. Hoffen wir, dass der Spätfrost unsere blühenden Obstbäume diesmal verschont!
Wer es vorm Winter nicht mehr geschafft hat, beim Gartenwerkzeug für Ordnung zu sorgen, kann die ruhige Zeit gut nützen, um sich darum zu kümmern. Wackelige Stielwerkzeuge, platte Reifen an der Scheibtruhe und rostige Gartenscheren verderben schnell die gute Laune, wenn es im Garten richtig losgeht! Auch die Düngung sollte jetzt schon bedacht werden. Welche Beete sind für Starkzehrer (Kohlarten, Kürbis, Zucchini …) vorgesehen? Welche Lieblingspflanzen in bestehenden Pflanzungen brauchen zusätzlich Nährstoff? Für alle notwendigen Düngemaßnahmen sollte man guten biologischen Langzeitdünger oder eigenen, reifen Kompost verwenden.
Nicht zuletzt ist jetzt noch Zeit, um zu überlegen, wie man denn in diesem Jahr im Garten wohnen will. Sind die Gartenmöbel noch in gutem Zustand? Gibt es ausreichend Kissen und Gartendecken? Ich habe meine Lieblingspolster in der Scheune, gut verpackt, gelagert. Trotzdem haben sich im Winter die Mäuse darin ein Nest gebaut, und jetzt überlege ich, welche Polsterfarbe ich mir heuer im Garten wünsche. Es gibt also eine Menge, über das es sich in Ruhe nachzudenken lohnt. Sollte die Frühlingssehnsucht schon sehr heftig zuschlagen, ist mit einem reich bebilderten Gartenbuch oft gut geholfen. Auch ein ausgiebiger Spaziergang durch die unberührte Natur unserer schönen Buckligen Welt hilft – wie die Pflanzen, so sehnt sich auch unsere Haut nach Sonne!
Ich wünsche Ihnen schöne, entspannte Wintertage und viel Vorfreude auf die kommende Gartensaison. Eines kann ich mit Gewissheit versprechen: Der Frühling kommt bestimmt!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner