Stolz ist Gerhard Ringhofer auf seine neueste Errungenschaft „Focus Elmar“, ein Schwarzfleck-Tigerhengst, da diese Farbrichtung nur sehr schwer zu bekommen ist. Obwohl er selbst prämierte Deckhengste züchtet, muss er für die eigene Zucht Tiere ankaufen, um Inzucht zu vermeiden. / Fotos: Egerer
Preisgekrönte Norikerzucht
Schon von Kindesbeinen an beschäftigte sich der geborene Tiefenbacher Gerhard Ringhofer mit Pferden. Mit 14 Jahren durfte er einen Noriker-Haflinger sein Eigen nennen. Der gelernte Maurer sattelte schließlich in die Holzschlägerung um. Seit 2000 züchtet er Noriker, hat viele Preise gewonnen. Aktuell besitzt er rund 70 Noriker aller Altersklassen.
Der Zuchtbetrieb von Gerhard Ringhofer ist der einzige in Österreich, der seine Stuten im Freisprung deckt und dessen Pferde mindestens acht Monate im Jahr im Herdenverband leben. Im Sommer hat er seine Tiere teilweise daheim oder auf Sommerweiden untergebracht, im Winter leben sie in Offenstallhaltung.
„Bevor ich noch zur Schule gegangen bin, habe ich bei unserem Nachbarn immer mit den Haflingern gearbeitet und ausgeholfen“, erinnert sich der Pferdefreund. „Nach fünf Jahren am Bau bekam ich die Möglichkeit, im Holzschlägerungsgewerbe zu arbeiten. Am Anfang haben wir viel mit Pferden gearbeitet. Denn nicht überall sind Maschinen einsetzbar. Auch auf Naturschutzflächen werden Pferde bei der Arbeit benutzt“, erzählt Ringhofer.
Im Jahr 2000 erfüllte er sich schließlich seinen Traum und kaufte eine Landwirtschaft in Krumbach, wo er begann, Noriker zu züchten. „Heute bin ich im Sommer Landwirt, im September startet dann wieder die Arbeit im Wald“, so der begeisterte Natur- und Pferdefreund.
Seine Pferde können sich sehen lassen
In den letzten 15 Jahren konnte er sich über vier Staatsprämien bei österreichweiten Pferdeschauen freuen. „Von 700 geborenen Hengstfohlen werden im ganzen Land nur 15 gekört, das heißt als Deckhengst anerkannt“, erklärt Ringhofer. Drei Deckhengste hat er selbst gezüchtet, einmal hat er damit den ersten und zweimal den dritten Platz bei der Hengstleistungsprüfung erhalten.
Im Fahren bildet der Landwirt die Tiere selbst aus, das Bereiten überlässt er den Damen. Der Norikerfreund besitzt fünf Deckhengste, einer davon ist selbst gezüchtet, die anderen sind zugekauft. „Um Inzucht zu vermeiden, verkaufe ich meine Hengste.“ So ganz nebenbei züchtet Ringhofer auch deutsche Jagdterrier, einer davon kam in die Schweiz, wo er bei einer Junghundeschau den ersten Platz erreichte. Seine Zukunftspläne: „Die Landwirtschaft sanieren und eine Halle für meine Pferde bauen.“
Schon als Fohlen entscheidet sich, ob das Tier zur Zucht verwendet werden kann oder nicht. Begrüßt wird man auf dem Hof von Gerhard Ringhofer in Krumbach von einer Gänsefamilie. Der Pferdefreund fährt bei Brauchtumsumzügen mit. In Haag am Hausruck fährt er fix für „Schwarzbräu“ beim Bierwagenfahren. Dabei wird das Können von Pferd und Fahrer genauestens unter die Lupe genommen./ Fotos: Egerer