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Das Ende eines blühenden Gartenjahres
Die Sommerblumen blühen üppig an geschützten Standorten, Herbstastern leuchten aus dem Staudenbeet und die Ringelblumen blühen mit der Kapuzinerkresse um die Wette – ein wunderbarer warmer Herbst geht dem Ende zu!
Diesmal ist Zeit genug, den Garten besonders gründlich einzuwintern. Vieles kann jetzt noch geschnitten werden. Dürre Triebe an Bäumen und Sträuchern sollten entfernt werden. Bei alten Sträuchern, die schon struppig wirken, kann man getrost einen Stockrückschlag wagen. Dabei werden die Triebe auf etwa 30cm zurückgeschnitten, am besten in halbkugeliger Form. Die „schlafenden Knospen“, die man in der alten Rinde oft nur mehr schwer erkennen kann, haben so den ganzen Winter Zeit, sich auf einen kräftigen Austrieb im Frühling vorzubereiten.
Bei Hortensien werde ich immer wieder gefragt, wie man sie richtig schneidet. Prinzipiell: man müsste sie gar nicht schneiden. Die Spitzen frieren im Winter ein Stück zurück. Im Frühling kürzt man bis zu den Knospen ein, die am stärksten austreiben. Leider besteht die Gefahr, dass schwerer Schnee auf den Blüten (Hochblättern) haftet und dadurch die Pflanze auseinanderbricht. Ich schneide im Spätherbst die Blüten ab und verwende sie, mit wenig Gold- oder Silberspray veredelt, als Deko-Material im Eingangsbereich. Hortensien sind ausgesprochen frostfest und blühen, wenn der Standort passt, verlässlich. Man bringt sie selbst in Trögen ohne Winterschutz gut über die kalte Jahreszeit.
Wichtig ist, dass wir unsere Vögel gut über den Winter begleiten. Sie vertilgen 80% der Schädlinge und sollten in Bestverfassung sein, wenn sich im Frühling die ersten Raupen auf unseren Lieblingspflanzen tummeln. Jetzt ist Zeit, gute Plätze für die Vogelhäuschen auszuwählen. Am besten stellt man sie nah an Sträucher. Freistehende Futterhäuschen werden nicht gern angenommen. Mit dem richtigen Futter experimentiere ich seit Jahren. Beim sogenannten Wildvogelfutter ist oft Hirse enthalten: ein ganz lästiges Kraut, das sogar gepflegtem Rasenflächen zusetzt. Ich werde heuer wieder eine Mischung aus Sonnenblumenkernen, Fettfutter und Futterrosinen verwenden. An frostfreien Tagen gibt es alte Äpfel für die Amseln dazu. Futterstellen für Vögel können durchaus ein schöner Blickfang im Garten sein!
Will man im Frühling möglichst schnell gesunde, dichte Rasenflächen, sollte man jetzt noch einmal mähen. Je kürzer Rasenflächen über den Winter gehen, umso weniger Pilzgefahr besteht. Mit dem Mix aus Laub und Rasenschnitt lassen sich Staudenbeete und Gemüseflächen wunderbar abdecken. Wenn noch etwas übrig bleibt, freut sich der Komposthaufen über eine warme Haube. So können Regenwurm & Co noch lange arbeiten und Nährhumus für´s nächste Jahr produzieren. Wer im Herbst den Komposthaufen durchsiebt, tut gut daran, das gesiebte Material abzudecken. Ungeschützt magert die beste Komposterde durch die Witterungseinflüsse im Winter aus.
Auch dieses Jahr wird es irgendwann kalt und frostig werden. Dann kommt die gemütliche Zeit. Und was gibt es Schöneres, als mit einem guten Gartenbuch beim Kamin zu sitzen und vom nächsten Gartenjahr zu träumen?
Ich wünsche Ihnen eine entspannte und gemütliche Vorweihnachtszeit!
Herzlichst,
Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner