Die Weidenkätzchen schimmern in der Frühlingssonne, Krokus und Schneeglöckchen tauchen aus dem Nichts auf, und in warmen Lagen beginnen die Forsythien zu blühen. Der Frühling hält diesmal zeitig Einzug in die Bucklige Welt. Für uns Gartenmenschen beginnt damit eine arbeitsreiche Zeit:
Die Obstbäume können schon geschnitten werden. Hier bei uns schadet es nicht, den Schnitttermin spät anzusetzen. Tiefe Nachttemperaturen sind noch gut möglich, und Frost trocknet die Schnittflächen ab. Je später man schneidet, umso schwächer fällt der Austrieb aus. Gute Termine, um den Fruchtansatz zu fördern sind 25.–27. März und für die kalten Lagen 4.–6. April. Will man den Kronenaufbau bei jungen Bäumen fördern, die noch keinen Ertrag bringen müssen, eignen sich 23. und 24. März am besten.
Viele Rasenflächen hat der Winter diesmal übel mitgenommen. Maulwurf und Wühlmäuse haben ihr Unwesen getrieben. Erde aus Maulwurfshügeln eignet sich, vermischt mit hochwertiger Blumenerde und Sand, hervorragend für die Jungpflanzenanzucht. Sie ist frei von Unkrautsamen und Schädlingen. So lästig die Erdhaufen sind – Maulwürfe durchforsten den Boden unermüdlich nach schädlichen Engerlingen und anderen unerwünschten Kleinsttieren. Man kann die lockere Erde auch gut zum Ausgleichen von Unebenheiten im Rasen oder Setzungen in den Beeten verwenden. Ähnlich ist es mit den Wühlmäusen. Ihre flachen Gänge schauen jetzt zwar dramatisch aus, lassen sich aber mit einer Rasenwalze gut einebnen bzw. einfach mit den Füßen festtreten. Die Wühlmäuse ziehen sich meistens um diese Zeit in die Hecken und Beete zurück, wo der Schaden nicht so sichtbar und dramatisch ist. Die beste Langzeitstrategie gegen diese unbeliebten Nager ist nach wie vor die Katze.
In den Gewächshäusern und Frühbeeten kann man jetzt schon Spinat, Vogerlsalat und Mangold aussähen. Wichtig ist, dass man die über den Winter meist ausgetrocknete Erde vorher mehrmals gut wässert, damit das Bodenleben in den Beeten wieder zur Höchstform auflaufen kann. Wenn das Gewächshaus beheizbar ist, kann man auch schon mit der Aussaat der Fruchtgemüse (Kürbis, Zucchini, Gurken, Tomaten, Melanzani) beginnen.
Die Wildkräuter wachsen schon eine ganze Weile. Ihre vielfältigen, gesunden Inhaltstoffe tun dem Körper nach dem Winter besonders gut. Junge Blätter von Vogelmiere, Girsch und Löwenzahn als Zugabe zu Salat schmecken hervorragend. So wird das Jäten gleichzeitig zum Ernten! In vielen Lagen treibt der beliebte Bärlauch schon aus. Durch seinen charakteristischen Knoblauchgeruch ist er leicht von den jungen Blättern der Maiglöckchen zu unterscheiden.
In den Schwimm- und Gartenteichen ist jetzt die beste Zeit, um den Boden abzusaugen und die Ränder von abgestorbenem Pflanzenmaterial zu säubern, bevor die Frösche und Kröten die Wasserstellen für einige Zeit in Besitz nehmen. Wasserläufe und Skimmer können getrost schon in Betrieb genommen werden. Wenn es wirklich noch einmal sehr kalt wird, schaltet man einfach noch einmal ab.
Auch wenn jetzt überall im Garten die Arbeit ruft – nehmen wir uns trotzdem Zeit, dem Frühlingsgesang der Vögel zu lauschen und den Aufbruch der Natur zu beobachten.
Ich wünsch Ihnen einen guten und entspannten Start in die Gartensaison!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner
P.S.: Schicken Sie Ihre Gartenfrage an: redaktion@bote-bw.at und unsere Gärtnermeisterin wird sie hier beantworten.