Claudia Hornik in ihrer „Infilziert“-Werkstatt und mit ihrem selbstgefilzten Wintermantel / Foto: Rehberger

Claudia Hornik ist „infilziert“, und so heißt auch ihr Unternehmen, das sie vor einigen Jahren gegründet hat. Und dabei hat alles ganz harmlos angefangen, mit einem nett gemeinten Geburtstagsgeschenk.

Wenn man die „Infilziert“-Werkstatt von Claudia Hornik in Ponholz (Gemeinde Krumbach) betritt, dann sieht man gleich, worum es hier geht. Wolle in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien und in verschiedensten Farben stapelt sich bis zur Decke. In der Mitte ein großer Arbeitstisch, der viel Platz für kreative Ideen bietet. Dass das Filzen einmal einen solchen Stellenwert in ihrem (Berufs-)Leben einnehmen würde, kam auch für Hornik überraschend. 

Zum Geburtstag bekam sie ein Starterset zum Filzen geschenkt. Nachdem sie es einige Zeit nicht beachtet hatte, da neben ihren anderen Aktivitäten nur wenig Zeit blieb, probierte sie es schließlich doch aus – und war vom ersten Moment an von diesem Handwerk gefangengenommen. „Ich hätte mir nicht gedacht, dass das möglich ist, dass man von etwas sofort so unglaublich fasziniert ist. Das Arbeiten mit dem Rohstoff Wolle verlangt Fingerspitzengefühl, es passiert sehr viel über Hautkontakt, und das hat etwas Heilsames. Zuerst braucht es vorsichtige Bewegungen und später ganz viel Kraft, dazu dieser besondere Geruch – es ist irgendwie meditativ“, so die Filzerin. Auch der spielerisch-kreative Aspekt begeistert sie. 

Filzen als Beruf

Ab dann ist sie richtig „reingekippt“. „Ich habe gefilzt, bis meine Finger blutig waren, habe mir autodidaktisch viel beigebracht und einen Onlinekurs gemacht.“ Irgendwann nahm das Hobby so viel Zeit in Anspruch, dass sie entschied, aus der Natur- und Wildnisschule, die sie bis dahin mit ihrem Partner betrieb, großteils auszusteigen und das Filzen hauptberuflich zu betreiben. Sie gründete ihre Firma „Infilziert“, bot erste Kurse an und filzte diverse Auftragsarbeiten. „Das Faszinierende ist, dass man aus loser Schafwolle so unterschiedliche Dinge schaffen kann. Ob Taschen, Bilder, Schmuck oder Bekleidung“, so Hornik. Ihre größte Herausforderung war ein Wintermantel, den sie für sich selbst gefilzt hat – ohne Nähte. Die Wolle bezieht sie von Tiroler Bergbauern, einem Shop in Deutschland, aber auch direkt aus Krumbach.

Kurse finden laufend statt, Termine unter infilziert.at.

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Foto: Hornik