Von links: Vizebgm. Karl Kager, GR Fritz Beisteiner, GR Karl Mitsch, StR Maria Reithofer, StR Ernst Bauer, StR Gabi Edelhofer, StR Fritz Fuchs, StR Josef Schier und Bürgermeister Josef Freiler bei der neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage KWK in Kirchschlag / Foto: Stadtgemeinde Kirchschlag
Kirchschlag ist Zukunft – KWK ist Zukunft – unter diesem Motto hat die Stadtgemeinde einen Meilenstein in Sachen nachhaltige, umweltfreundliche Energieversorgung erreicht.
„Die Zukunft lebt von dem, wie wir das Heute gestalten“, so Vizebürgermeister Karl Kager. In diesem Sinn setzt die Stadtgemeinde Kirchschlag verstärkt auf eine umweltfreundliche Energieversorgung. Auf Initiative und mit dem nötigen Know-how von Bürgermeister Josef Freiler wurde der Ausbau des Fernwärmenetzes realisiert und eine Energiezentrale zur Erzeugung von Strom und Wärme errichtet. Kirchschlag in der Buckligen Welt ist damit eine Vorzeigegemeinde für ganz Österreich und möchte damit eine Vorbildwirkung erreichen.
In Kirchschlag hat man sich dazu entschlossen, möglichst viele Haushalte nachhaltig mit ökologischer Wärme und ökologisch produziertem Strom zu versorgen. In einer ersten Ausbaustufe wurden die Neue Mittelschule, die Volksschule und zwei Abnehmer am Äußeren Markt angeschlossen. Die zweite Ausbaustufe umfasst die Erweiterung des Fernwärmenetzes in den Straßenzügen Günser Straße, Wiener Straße, Stanger Straße, Schulgasse, Venedigstadt, Äußerer Markt, Alois-Dopler-Platz sowie Hauptplatz, den Anschluss aller gemeindeeigenen Gebäude und die Errichtung einer Energiezentrale. Die Energiezentrale besteht aus einer KWK (Kraft-Wärme-Kopplung-) Holzverstromungsanlage und zwei Biomassekesseln sowie einem Hackgutlager.
Was ist Holzverstromung?
Die Holzverstromungsanlage verwertet getrocknetes Hackgut, das von regionalen Lieferanten geliefert wird. Die Hackschnitzel werden über eine Dosierschnecke in die Holzverstromungsanlage eingebracht und in einem speziellen Verfahren soweit erhitzt, dass Holzgas entsteht.
Mit dem so erzeugten Holzgas wird ein Blockheizkraftwerk betrieben, das Strom und Wärme erzeugt. Zusätzlich zu der KWK-Anlage werden auch zwei Biomassekessel mit einer Leistung von je 250 kW betrieben. Die KWK-Anlage erzeugt also Wärme und Strom, die Biomassekessel Wärme. Damit können insgesamt 675 Haushalte mit Strom und 250 Haushalte der Stadtgemeinde Kirchschlag ganzjährig mit Wärme versorgt werden.
Die umfangreichen Bauarbeiten für die neue Energiezentrale sind seit kurzem abgeschlossen. In den nächsten Wochen werden die Maschinen geliefert und montiert. In wenigen Wochen startet bereits der Probebetrieb mit einem Blockheizkraftwerk. Im Frühjahr 2020 soll dann die gesamte KWK-Anlage in Betrieb gehen.
Eckdaten zum Projekt KWK Kirchschlag
- KWK = Kraft-Wärme-Kopplungsanlage der Stadtgemeinde Kirchschlag
- Genehmigte thermische Leistung: Zwei 250-kW-Biomassekessel und fünf 125-kW-Holzgas-KWK-Anlagen
- Wärmeerzeugung pro Jahr: 6.000 MWh/a (das entspricht dem Bedarf von ca. 300 Haushalten pro Jahr)
- Genehmigte elektrische Leistung: 5 mal 70 kW-Holzgas-KWK-Anlagen
- Stromerzeugung pro Jahr: 2.700 MWh/a (entspricht einem Bedarf von ca. 675 Haushalten)
- Länge des Fernwärmenetzes: 3.402 Trassenmeter
- Hackschnitzeleinsatz pro Jahr: 11.000 srm/a
- Verbaute Fläche: 620 m2, 860 m3 verbauter Beton
- Investition der Stadtgemeinde: 3,1 Millionen Euro