Von links: Fritz Geiderer bei der Gedenkfeier im Jahr 2015 mit dem Zeitzeugen Eduard Ringhofer und Altlandesrat Franz Blochberger / Foto: Geiderer
Ein Leben für Bildung und Geschichte einer Region
Am 4. März feierte der Krumbacher Fritz Geiderer seinen 70. Geburtstag. Zeit für einen kleinen Rückblick, denn der Jubilar hat einige Spuren in der Buckligen Welt hinterlassen. Von seinem Berufsleben für die Bildung bis zu seinem Engagement in Sachen historische Aufarbeitung in der Region.
Als Johann Hagenhofer im Jahr 2004 das Projekt „Zeitgeschichte im Land der 1.000 Hügel“ startete, bei dem anhand von Schüler-Interviews Zeitzeugen zu ihren Jugenderinnerungen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg befragt wurden, waren nicht gleich alle Direktoren und Lehrer von der zusätzlichen Arbeit begeistert. In Fritz Geiderer, damals noch Direktor an der HS Krumbach, fand er aber nicht nur einen Unterstützer, sondern auch einen tatkräftigen Projektteilnehmer. Am Ende des zehnjährigen Projektes standen die drei Bände der mehrfach ausgezeichneten Lebensspuren-Reihe. Und damit ein einzigartiges historisches Dokument über das Leben der Menschen einer gesamten Region. Über 50 Zeitzeugen-Interviews führte Geiderer mit den Menschen aus der Region. Dabei war es für viele von ihnen nicht immer einfach, über die Vergangenheit zu sprechen. Ein Teil der gesammelten Geschichten wurde auch im Boten aus der Buckligen Welt im Rahmen der „Lebensspuren“-Serie veröffentlicht.
Auch bei Hagenhofers neuem Geschichtsprojekt, das sich den jüdischen Familien der Buckligen Welt vor dem Zweiten Weltkrieg widmet, ist Geiderer wieder mit von der Partie und kümmert sich um die Beiträge der südlichen Buckligen Welt.
Im Einsatz für die Wissensvermittlung
Geiderer war schon früh klar, dass er sein Leben der Bildung widmen möchte. Nach der Matura und dem Bundesheer nahm er seine erste Stelle als Lehrer an der Volksschule Hochneukirchen an. Ein Jahr darauf, im Jahr 1969, kam er an die Hauptschule Krumbach, wo er 20 Jahre lang als Lehrer tätig war. Ab 1989 war er schließlich Direktor. Zunächst an der HS Hochneukirchen, später an der HS Krumbach, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008 Schulleiter blieb. Über 20 Jahre lang war er außerdem Obmann der Bezirkslehrerarbeitsgemeinschaft (BLAG) für den Bezirk Wiener Neustadt-Land.
Neben seiner schulischen Karriere engagierte er sich in seiner Heimatgemeinde auch politisch. Bereits mit 22 Jahren wurde er Gemeinderat. Von 1990 bis 1995 war er darüber hinaus auch Vizebürgermeister von Krumbach.
Sport und Gemeindeleben
Geiderer war als Lehrer und Direktor nicht nur engagierter Mitarbeiter des Bildungs- und Heimatwerks NÖ, sondern im Laufe seiner Karriere auch für so manche Veranstaltung zuständig, die das Gemeindeleben bereichert hat. Dabei war er unter anderem Organisator der Hochzeitsausstellung 1995 und zuständig für die Planung und Durchführung des Festaktes und der Ausstellung im Gedenkjahr 2015.
In diesem Rahmen kamen unter anderem jene Zeitzeugen zu Wort, die auch schon für das Buchprojekt interviewt wurden. Eine Veranstaltung, die nicht nur vielen Krumbachern bis heute in Erinnerung ist.
Auch sportlich hinterließ er seine Spuren in seiner Heimatgemeinde, und zwar am Fußballplatz. Über 15 Jahre lang war Geiderer Stürmer beim USC Krumbach.
Musik und Reisen
Musikalisch ergänzte er in seiner Jugend die Krumbacher Blaskapelle, wo er das Flügelhorn spielte. Später konzentrierte er sich auf den Gesang, und singt bis heute als Tenor in zwei Chören.
Wenn der 70-Jährige nicht in der Gemeinde oder der Region aktiv ist, dann unternimmt er gerne eine Reise. Ob Europa oder Asien – Hauptsache Orte mit Geschichte.
Der Bote aus der Buckligen Welt schließt sich jedenfalls der langen Reihe an Gratulanten an, wünscht Fritz Geiderer alles Gute zum 70. Geburtstag und freut sich auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit!