Bürgermeister Andreas Graf gratuliert Kathrin Pichler zur Eröffnung ihrer „Kräuterstube“ in Mönichkirchen / Foto: Gemeinde Mönichkirchen
Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen
Hätte Kathrin Pichler aus Aspang im finsteren Mittelalter gelebt, wer weiß, wie es ihr ergangen wäre. Denn schon in ihrer Jugend hat sich die Naturliebhaberin für Blüten, Blätter oder Wurzeln interessiert. Nun hat sie mit erst 26 Jahren mit der Eröffnung ihrer „Kräuterstube“ den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.
„Eigentlich habe ich in meiner Lehrzeit zur Drogistin die Bekanntschaft mit Kräutern gemacht“, erinnert sich die Jungunternehmerin. „Ich war sofort fasziniert, welche Kraft und Möglichkeiten in den vielen verschiedenen Pflanzen stecken.“
Seit dieser Zeit setzt sie sich intensiv mit den Inhaltsstoffen der verschiedenen Pflanzenteile wie Blüten, Stängel oder Wurzeln auseinander.
Altes Wissen muss erhalten bleiben
„Heilpflanzen begleiten die Menschheit schon Jahrhunderte“, schwärmt die Naturliebhaberin. Viele Medikamente beinhalten Pflanzenstoffe oder sind diesen nachempfunden.“
Kathrin Pichler verbringt fast ihre gesamte Freizeit im Wald und auf den Wiesen des Wechselgebietes, um ihr Wissen über die Heilkräuter zu vertiefen. „Es gibt zum Glück sehr viel Literatur über dieses Thema. Momentan lese ich gerade ein Buch, welches noch besser ist als alle anderen“, ist die dynamische junge Dame begeistert. Wann immer sie die Möglichkeit hat, absolviert sie Zusatzausbildungen wie zum Beispiel für Aromatherapie.
„Bei der Anwendung diverser Heilkräuter kommt es nicht nur auf den Teil der Pflanze an, der verwendet wird, sondern auch ob er in Alkohol oder Wasser gelöst wird. Denn viele Pflanzen haben in Verbindung mit Alkohol eine stärkere Wirkungsweise, manche brauchen das Wasser, um ihre Heilkraft zu entfalten.“
Im Sommer wird fleißig gesammelt
„Die warme Jahreszeit nutze ich, um Kräuter zu sammeln, zu trocknen und weiterzuverarbeiten.“ Ihre Tees, Liköre, Kissen oder Sirupe probiert sie ausschließlich an sich selbst aus. „Bis jetzt bin ich ganz gut damit gefahren“, schmunzelt sie. „Starke Medikamente habe ich noch nie gebraucht.“
Ihr Ziel für die Zukunft: ihr Wissen weiter vertiefen. Sie möchte Kräutertinkturen, Salben und Seifen selbst herstellen. „Wenn ich in die Welt der Kräuter eintauchen kann, bin ich glücklich. Mein Beruf ist also mein Hobby. Wer kann das schon von sich behaupten?“