Foto: Rehberger
Bevor das Thema „Corona“ alles überschattet hat, waren Maßnahmen für den Klimaschutz in der Region ganz oben auf der Tagesordnung. Und das wird auch noch lange nach „Corona“ der Fall sein. Für die aktuelle Förderperiode der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Bucklige Welt-Wechselland haben sich die Verantwortlichen 13 Maßnahmen überlegt, die nun in die Umsetzungsphase kommen.
Noch nicht ganz die Hälfte der aktuellen Förderperiode der KEM Bucklige Welt – Wechselland unter dem Dach des Österreichischen Klimafonds ist vorbei und die insgesamt 13 Maßnahmen in der Region sind schon sehr weit fortgeschritten.
In Sachen E-Carsharing gibt es eine weitere interessierte Gemeinde in der Buckligen Welt. Elf Autos sind bereits in der Region unterwegs, jüngstes Mitglied ist die Gemeinde Edlitz. Ziel in der laufenden Periode ist es, bis Mitte 2023 insgesamt drei neue E-Carsharing-Autos dazuzubekommen. Warths Bürgermeisterin Michaela Walla hat E-Carsharing seit einigen Jahren in der Gemeinde im Einsatz: „Zu Beginn wurde das Angebot sehr stark angenommen. Aktuell fahren fünf Nutzer intensiv damit, auch die Gemeinde. Es wird gut genutzt, aber nicht mehr ganz so stark wie zu Beginn. Großes Interesse gibt es bei Menschen, die in den Ortsteilen Kirchau oder Haßbach wohnen. Wir denken gerade darüber nach, ob wir dort einen weiteren Standort installieren können.“ KEM-Manager Rainer Leitner ist jedenfalls zuversichtlich, dass bis Mitte 2023 insgesamt 13 E-Autos in der Region unterwegs sein werden.
3,3 Millionen Euro für Energie aus der Sonne
Eine weitere Maßnahme ist der Ausbau und die Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen in den Gemeinden. Energiesprecher Franz Rennhofer, der zuletzt maßgeblich beim PV-Projekt der Trinkwassersicherung Bucklige Welt beteiligt war (siehe Beitrag Bote 211) will nun auch die Gemeinden dazu bringen, bestehende Anlagen zu erweitern bzw. um Batteriespeicher zu ergänzen. Es geht darum, erneuerbare Energien sinnvoll einzusetzen und in diese Richtung zu informieren. Insgesamt 40 Projekte, in Summe 7.000 m2 Modulfläche, wurden daraufhin von zwölf Gemeinden eingereicht, um Wasser- oder Abwasseranlagen mit Photovoltaik aufzurüsten. Das entspricht einer Investitionssumme von 3,3 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon wird gefördert, der Rest soll in Form von Bürgerbeteiligungsmodellen finanziert werden. „Es geht dabei immer um kritische Infrastruktur, die so auch im Falle eines Blackouts weiterhin funktioniert“, so Rennhofer.
Biken und Windspielen
Auch das Thema E-Biken gehört zur KEM. Der neue Folder mit drei zusätzlichen Routen (Haßbachtal, Feistritztal und Wechsel) ist druckfrisch in den Gemeinden eingelangt. Auf insgesamt 13 Touren kann man nun genussbiken. Die Beschilderung folgt rechtzeitig zur Bike-Saison. Mit insgesamt 400 Kilometern befindet sich damit hier die drittgrößte E-Bike-Region Österreichs nach dem Lungau (600 km) und den Kitzbüheler Alpen (1.200 km). Auch Exkursionen stehen wieder am Programm, pro Jahr eine. Geplant war eine solche zum Thema Kompostierung für Gemeinden. Diese kann nun aber erst nach den Corona-Maßnahmen stattfinden. Auch der Energieforschungspark in Lichtenegg wird in den Fokus gerückt. Angedacht sind Exkursionen für Schulen, die vor Ort an den „Windspielen“ teilnehmen und so ihr Wissen spielerisch erweitern. Alle Maßnahmen auf einen Blick haben wir unten zusammengefasst.
Die 13 Maßnahmen auf einen Blick:
- Erweiterung E-Carsharing
- Ausbau PV-Anlagen
- Ausbau E-Biken
- Fach-Exkursionen
- Energieforschungspark
- Lichtenegg für Schüler
- Fortsetzung Energiebuchhaltung
- Vernetzung und Ausbildung von Multiplikatoren
- KEM-Gewinnspiel
- Intelligente Mobilität: Ausbau öffentlicher Verkehr
- LED-Kirchenbeleuchtung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Beratung erneuerbare Energie in Gemeinden
- hochwertige Standards für Gemeindegebäude (Bau und Sanierung)